Theater, Oper und Musical für die Feiertage
Leichte Anflüge von Lagerkoller an den Weihnachtsfeiertagen lassen sich gemeinhin mit Ausflügen in andere Welten ganz gut bekämpfen. Weil die Theater- und Opernwelt davon mehr als ausreichend zu bieten hat, haben wir eine Liste mit passenden Ausflugszielen zusammengestellt. Von „La Bohème“ bis zu den „Geschichten aus dem Wiener Wald“.
24. Dezember
Pinocchio – Dschungel Wien: Nach „Die komische Tür“ im Dschungel Wien haben sich Nils Strunk und Lukas Schrenk in die Welt der sprechenden Puppe Pinocchio hineingeworfen und gemeinsam mit dem Regie-Duo Leonard Dick und Andrej Agranovski ein musikalisches Schauspiel auf die Bühne gebracht. „Witziges, rasantes und musikalisches Kindertheater mit viel Raum für die Fantasie“, schrieb die Tageszeitung Die Presse.
25. Dezember
Hänsel und Gretel – Volksoper: Seit der Uraufführung 1893 weckt Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ in Generationen von Kindern die Leidenschaft für das Musiktheater. Aber auch große Komponistenkollegen – wie Richard Strauss, Gustav Mahler oder Johannes Brahms – zeigten sich begeistert von diesem Werk. Die Oper ist ein Weihnachtsklassiker und am 25.12. in der Volksoper zu sehen.
La Bohème – Wiener Staatsoper: Die Geschichte der todkranken Mimì, die inmitten von Armut und Krankheit das Glück einer großen Liebe erleben darf, wurde rasch nach ihrer Entstehung zum Dauerbrenner auf den internationalen Spielplänen. So auch in Wien: Rund eintausend Mal wurde die Oper inzwischen im Haus am Ring gegeben und zählt somit zu den erfolgreichsten Werken überhaupt. Es singen u.a. Juan Diego Flórez und Nicole Car.
Gullivers Reisen – Burgtheater: In ihrem „Spektakel für Alle“ widmen sich Nils Strunk und Lukas Schrenk den Abenteuern des Schiffsarztes Lemuel Gulliver. Jonathan Swifts Literaturklassiker wird im deutschsprachigen Raum vor allem als Kinderbuch vermarktet, ist aber eigentlich eine bissige Satire: Wie absurd die eigene Existenz doch erscheint, wenn man auf völlig andere Lebensformen und Welten trifft. Ideal ab 8 Jahren! Verpflichtend ab 21! Verjüngend ab 40!
bumm tschak oder der letzte henker – Akademietheater: Josef Lang, der letzte Scharfrichter der Österreich-Ungarns, diente dem Dramatiker Ferdinand Schmalz als Inspiration, um über autoritäre Herrschaftsformen und das dünne Eis, auf dem sich unsere Demokratie bewegt, nachzudenken. „Ich habe das Gefühl, dass gerade in Zeiten, in denen vieles, was gerade noch in Stein gemeißelt schien, ins Wanken gerät, Menschen und Dinge, die eine große Negativität ausstrahlen, eine seltsame Anziehungskraft entwickeln“, so Schmalz im BÜHNE-Interview.
26. Dezember
Marie Antoinette – Volksoper: Zwischen Pomp & Guillotine. Star-Choreograf Thierry Malandain zeichnet in „Marie Antoinette“ das bewegte Leben der französischen Monarchin nach, konzentriert sich in seinem Werk aber ganz auf deren Jahre in Versailles. Zu Musik von Joseph Haydn und Christoph Willibald Gluck porträtiert Malandain eine Königin, die nicht nur in Prunk, Überfluss und Eitelkeit schwelgte, sondern Zeit ihres Lebens auch Spielball war.
Hänsel und Gretel – Wiener Staatsoper: Auch die Staatsoper zeigt den Weihnachtsklassiker. Eine Oper voller magischer Momente, hinreißender Musik und einer zeitlosen Botschaft über Mut, Zusammenhalt und den Sieg des Guten über das Böse. In der Wiener Staatsoper singen u.a. Clemens Unterreiner, Alma Neuhaus und Maria Nazarova.
Das Ferienhaus – Burgtheater: Regisseur Simon Stone lässt in seinem neuesten Stück ein Ferienhaus bauen und fackelt es dann wieder ab. Der Weg zum Finale ist ein einziges großes Missverständnis – Familie genannt. Den Text hat Simon Stone selbst geschrieben. Wie in Amsterdam, wo das Stück bereits zu sehen war, steht ein Ferienhaus im Mittelpunkt der Inszenierung. „Die Räume in diesem Haus sind Orte des Traumas und der Konfrontation, aber auch der freudigen Erinnerung“, erklärt Stone das Gebäude.
Richard III. – Akademietheater: Korrumpiert Macht? Macht sie uns erst zum Individuum? Warum lernen wir nie dazu? Regisseur Wolfgang Menardi denkt Shakespeares „Richard III.“ neu – mit Nicholas Ofczarek als irren Herrscher. „Wir sind auf der Suche nach einer gewissen Absurdität, weil unser Raum dafür viele Möglichkeiten bietet und – ja – wir schauen Menschen in einem ganz eigenen System zu. Wir sind auf der Suche nach einer Logik, die den Blick auf den menschlichen Kern richtet“, erzählte uns Menardi in der Probenphase.
Pettersson & Findus – Dunkelkammer, Volkstheater: Die Abenteuer des alten Mannes Pettersson und seines Katers Findus machten den schwedischen Autor und Zeichner Sven Nordqvist weltberühmt. Das Besondere an den Abenteuern, die der Alte und der Kater erleben: das Prinzip von Leben und Leben lassen. Regisseurin Mechthild Harnischmacher hat die Geschichten, die durch diese besondere Freundschaft entstehen, mit Samouil Stoyanov auf die Bühne gebracht – und spielt auch selbst mit.
Geschichten aus dem Wiener Wald – Volkstheater: Regisseurin Rieke Süßkow macht die in den berühmten Stücktext fest eingeschriebenen Walzermelodien zum zentralen Formprinzip des Theaterabends. „Immer dann, wenn man den Finger auf eine Situation legen möchte, in der ein Übergriff passiert, fährt jemand drüber oder es geht der Walzer los. Genau das möchten wir in der Inszenierung untersuchen“, bemerkt die Regisseurin, die in ihrer Arbeit stets nach Momenten der Überhöhung, der Unruhe und der Reibung sucht.