Inhalt

König Marke, Herrscher über das britische Königreich Cornwall, befindet sich in einem Unabhängigkeitskrieg mit Irland. Sein treuer Vasall und Neffe Tristan tötet bei dieser Fehde den irischen Fürsten Morold. Aufgrund einer schweren Verletzung will er sich ausgerechnet bei dessen Verlobter Isolde heilen lassen. Diese erkennt Tristan als den Mörder Morolds, verliebt sich aber in ihn und kann ihn nicht, wie geplant, töten.

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Tristan überredet Marke dazu, sich mit Isolde zu vermählen, um Frieden zwischen den Königreichen zu schaffen. Als Brautwerber kehrt er nun nach Irland zurück. Als Isolde von den Plänen erfährt, ist sie außer sich. Bei der Schiffsüberfahrt nach Cornwall bittet sie ihre Zofe Brangäne, Tristan bei einer Unterredung einen Todestrank zu verabreichen. Diese bringt das in der Situation aber nicht übers Herz und gibt Tristan und Isolde stattdessen von einem Liebestrank zu trinken.

Ein Stück in einer Minute: Tristan und Isolde von Richard Wagner
Martina Serafin son (Kurwenal)

Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Tristan und Isolde treffen sich nun heimlich, sie werden jedoch vom Spitzel Markes, Melot, ausspioniert und in flagranti erwischt. Tristan lässt sich von Melot töten, Isolde beteuert, ihm nachfolgen zu wollen. Der schwer verwundete Tristan wird von seinem Gefolgsmann Kurwenal auf seinen Stammsitz in der Bretagne gebracht. Isolde erscheint dort, kurz darauf Marke. Dieser weiß nun von Brangäne um die Umstände der Liebe und wollte Isolde und Tristan vermählen, dieser ist jedoch bereits verstorben. Isolde senkt sich "verklärt" über Tristans Leichnam ("Isoldes Verklärung), womit die Oper endet.

Werkgeschichte

Die Hauptquelle Wagners ist die Verserzählung Tristan von Gottfried von Straßburg aus dem 13. Jahrhundert. Wagner kannte sowohl dieses wichtige Hauptwerk des Spätmittelalters, als auch einige Adaptionen durch August von Platen oder Julius Mosen. Weiters ließ Wagner Stimmungen und Motive aus Novalis' Gedichtzyklus Hymnen der Nacht einfließen.

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Auch von der Philosophie ließ sich Wagner inspirieren, allen voran von Schopenhauer.

Die Fertigstellung der Oper war ein langwieriger Prozess. Wagner beschäftigte sich ab 1842 mit dem Stoff, erst 1859 aber war der ganze Tristan vollendet.

Aufführungsgeschichte

Die Uraufführung bereitete einige Probleme. Aufgrund der musikalischen Komplexität galt Wagners Oper als unaufführbar. 1860 kam es zu einer konzertanten Aufführung, die jedoch nicht gut ankam. 1863 wurde eine weitere geplante Uraufführung nach vielen Problemen abgesagt. 1865 endlich wurde Tristan und Isolde am Münchner Hof- und Nationaltheater durch die Unterstützung Ludwigs II. von Bayern gespielt. Gesungen wurden die Titelfiguren vom Ehepaar Ludwig und Malvina Schnorr von Carolsfeld.

Die Wiener Erstaufführung fand 1883 statt, 1886 wurde die Oper bei den Bayreuther Festspielen inszeniert.

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Prominente Interpreten

Die berühmte Sopranistin und Wagner-Interpretin Birgit Nilsson begeisterte als Isolde 1959 die Metropolitan Opera in New York. Auch Kirsten Flagstadt, Margaret Price oder Hildegard Behrens sangen die Isolde meisterhaft.

Plácido Domingo übernahm die Rolle des Tristan in Covent Garden 2004. Der kürzlich verstorbene Jon Vickers gilt als Favorit bei den Tristan-Interpreten. Lauritz Melchior und Kirsten Flagstadt bildeten in 1930ern das unangefochtene Spielduo.

Zu den Spielterminen von „Tristan und Isolde“ in der Wiener Staatsoper!