Inhalt

Die Bucht von Neapel im 18. Jahrhundert. Die Offiziere Ferrando und Guglielmo preisen vor Don Alfonso die Treue ihrer Geliebten. Letzterer schlägt den beiden eine Wette vor – sie mögen beweisen, dass die Frauen ihnen nicht abtrünnig werden. Die Herausgeforderten lassen sich darauf ein. Don Alfonso verkündet Fiordiligi und Dorabella, dass Ferrando und Guglielmo in den Krieg ziehen müssen. Diese zeigen sich schwer erschüttert. Sie achten kaum auf Kammermädchen Despina, das sie aufmuntern will: Sie mögen sich doch lieber vergnügen, als weinen.

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Don Alfonso präsentiert den Frauen zwei angebliche Albaner, hinter denen in Wahrheit Ferrando und Guglielmo stecken. Diese versuchen, jeweils das Herz der Geliebten des anderen zu gewinnen. Erst bleiben die Frauen standhaft, sogar, als die Herren vorgeben Gift zu nehmen, weil ihre Liebe nicht erwidert wird. Doch irgendwann werden Fiordiligi und Dorabella wegen des hartnäckigen Hofierens schwach. Despina verkleidet sich als Notar und will die vertauschten Paare verheiraten. Plötzlich hört man die Soldaten zurückkommen. Die Albaner fliehen, Ferrando und Guglielmo erscheinen in ihrer wahren Gestalt und finden die Eheverträge. Doch Don Alfonso stellt den gefährdeten Frieden wieder her: „Così fan tutte“ heißt auf Deutsch „So machen es alle“. Man beschließt, dass es besser ist, über die Sache zu lachen.

Werkgeschichte

„Die Schule der Liebenden“ war der Untertitel von Wolfgang Amadeus Mozarts „Dramma giocoso“. Es gibt Anekdoten, die besagen, Kaiser Joseph II. habe selbst die Anregung gegeben, eine Geschichte aus der Wiener Gesellschaft der Zeit zu verarbeiten. Lorenzo Da Ponte schrieb das Libretto. Es ist seine dritte Zusammenarbeit mit Mozart nach „Le nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“. Ursprünglich hatte auch Komponist Antonio Salieri an dem Stoff gearbeitet, ihn aber bald weggelegt. Mozart begann im Herbst 1798 zu komponieren und führte das Werk wohl schon zu Silvester im kleinen Kreise auf.

Aufführungsgeschichte

„Così fan tutte“ wurde am 26. Jänner 1790 am „alten“ Burgtheater am Michaelerplatz in Wien uraufgeführt. Kurz danach verstarb der Kaiser, weshalb die Theater mehrere Monate schließen mussten. Im Sommer desselben Jahres gab es noch ein paar Aufführungen, danach wurde „Così fan tutte“ zu Lebzeiten Mozarts nicht mehr gespielt. Schon kurz nach Mozarts Tod wurde das Werk als albern und unmoralisch kritisiert. Später wurde es häufig verkürzt aufgeführt, teils sogar ein neuer Text gefunden. Im 20. Jahrhundert wurde das Werk rehabilitiert.

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Prominente Namen

Auf DVD gibt es unter anderem jene Version, die der weltberühmte Filmregisseur und heimischen Oscar-Preisträger Michael Haneke inszenierte. 2013 am Teatro Real in Madrid mit Sylvian Cambreling am Pult herausgekommen, war Hanekes Sichtweise 2014 auch im Theater an der Wien zu sehen.

Jene Inszenierung, die 2020 zum Höhepunkt der Salzburger Festspiele wurde und 2021 wieder aufgenommen wurde, gibt es ebenfalls auf DVD. Christoph Loy hat inszeniert, Joana Mallwitz dirigiert, es singen unter anderem Elsa Dreisig und Andrè Schuen.