Worum geht es in „The very End of it All and Everything“?

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Kurz zusammengefasst geht es vor allem um den schwer vorstellbaren Gedanken, dass alles – unsere Existenz, aber auch die unseres Universums, unserer Welt und ihrer Bestandteile – irgendwann endet.

Katie Macks Wissenschaftsbestseller „The End of Every­thing“ inspirierte den Abend. ­Welcher Satz daraus beschäftigt Sie nachhaltig?

Es sind nicht unbedingt die Sätze in diesem Buch, die einen nachhaltig beschäftigen, sondern eher die Gedanken dahinter. Zum Beispiel, dass es durchaus möglich ist, dass unser Universum schon vor langer Zeit kollabiert ist – dieser Vorgang uns aber noch nicht erreicht hat. Das Ende bewegt sich aber bereits mit Lichtgeschwindigkeit auf uns zu …

Bei Filmen: lieber Happy End oder offenes Ende?

Hauptsache, ein gutes Ende. Also ein gut geschriebenes Ende. Auch wenn offene Enden tendenziell nachhaltiger beschäftigen.

Bestes Happy End der Filmgeschichte?

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Da gibt es viele. Das Ende von „Aftersun“, dem Debütfilm von Charlotte Wells, hat mich zuletzt sehr berührt. Auch wenn es kein Happy End im klassischen Sinne ist. Aber der ganze Film ist toll, auch da geht es um ein Ende.

Bestes Ende in der Theatergeschichte?

Kann ich so pauschal nicht sagen. Aber ich habe gehört, am Schauspielhaus zeigen sie Ende Mai ein ganzes Stück nur über das Ende: „The Very End of it All and Everything“. Das würde ich mir anschauen.

Nur noch wenige Stunden bis zum Ende der Welt – wo fände man Sie?

Sag ich nicht, sonst geht da jeder hin.

Lieber ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende?

Beides nicht unbedingt meine Idealvorstellung. Im künstlerischen, dramatischen Sinne wäre Ersteres wohl kurzweiliger.

Endspiel oder lieber endlos auf Godot warten?

Endspiel. Seit ich mit Rauchen aufgehört habe, warte ich nicht mehr so gerne.

Wann haben Sie zuletzt eine ­Sache garantiert zum letzten Mal gemacht?

Ich sage mir ständig, dass ich irgendwas zum letzten Mal gemacht habe. Ich würde nur lieber keine Garantie abgeben wollen.

Wann haben Sie zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?

Ich versuche bei jedem Projekt, jeder Unternehmung zumindest irgendetwas daran zum ersten Mal zu machen. Ich bin süchtig danach, Neues zu entdecken und auszuprobieren.

Welches Thema wird Sie für immer umtreiben?

Die Welt aus möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, scheinbare Gewissheiten zu hinterfragen.

Wann waren Sie zuletzt so richtig am Ende?

Nach jeder Premiere bin ich ziemlich am Ende.

Mit welchem Satz könnte Ihre Biografie enden?

Jeder Satz ist okay. Nur bitte keine billigen Spielereien mit meinem Namen, à la „… und der Rest ist Schweigen“.

Wissen Sie schon, was Sie nach der allerallerletzten Vorstellung am 25. Mai tun werden?

Mit meinen Kolleg*innen Party machen und feiern, als ob es kein Morgen gäbe!

Zur Person: Tomas Schweigen

1977 in Wien geboren, studierte Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. 2015 wurde er Künstlerischer Leiter des Wiener Schauspielhauses, davor war er Co-Schauspieldirektor in Basel.

Zu den Spielterminen von „The very End of it All and Everything“ im Schauspielhaus Wien