„Bunbury“, im Deutschen auch unter dem Titel „Ernst sein ist alles“ bekannt, ist eine Komödie des irischen Autors Oscar Wilde. Er ließ sich nach dem Studium in London nieder und wurde dort zum umstrittensten Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters. Das Stück wurde mehrfach verfilmt, als Musical, Oper und in zahlreichen Hörspielen herausgebracht. Und es erschien sogar in einer Comic-Fassung mit Donald Duck.

Anzeige
Anzeige

Inhalt

Algernon und Jack sind Lebemänner wie aus dem Bilderbuch. Sie lieben das Vergnügen und haben, um ihre ausschweifenden Leidenschaften mit ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen vereinen zu können, jeweils Ausreden erfunden. Algernon einen kranken Freund namens Bunbury, um aufs Land fahren zu können. Und Jack den betreuungsintensiven Bruder Ernest, dessentwegen er öfter in die Stadt muss.

Absurderweise verlieben sich beide in Frauen, deren Lebensziel es ist, einen Mann namens Ernest zu heiraten. Was praktisch ist, da sich beide als Ernest ausgeben. Am Ende stellt sich heraus, dass Jack als Baby irrtümlich am Bahnhof Victoria vergessen wurde und in Wahrheit Algernons Bruder ist. Er heißt tatsächlich Ernest. Ein happy end auf allen Linien.

Aufführungsgeschichte

„Bunbury“ feierte seine Uraufführung unter dem Originaltitel „The Importance of Being Earnest“ – wobei „earnest“ wortspielerisch eingesetzt wird, da es aufrichtig bedeutet – am 14. Februar 1895 im Londoner St.-James-Theater.

Das bitterböse und absurd komische Stück, das Oscar Wilde selbst als seine beste Komödie bezeichnete, entwickelte sich zum vielgespielten Klassiker. Es wurde u.a. von Elfriede Jelinek ins Deutsche übertragen. In Wien steht es auf dem Spielplan des Akademietheaters. Mit: Nils Strunk, Tim Werths, Regina Fritsch, Mavie Hörbiger, Andrea Wenzl, Mehmet Ateşçi, Max Gindorff und Marcel Heuperman.

Anzeige
Anzeige
Bunbury Regina Fritsch
Mavie Hörbiger, Tim Werths, Nils Strunk und Regina Fritsch in „Bunbury“.

Foto: Susanne Hassler-Smith

Verfilmung

„The Importance of Being Earnest” wurde 1952 von Anthony Asquith mit Michael Redgrave und Michael Denison in den Hauptrollen auf die Kinoleinwand gebracht. Der Film orientiert sich in Text und Handlung eng am Theaterstück und genießt nicht nur im englischsprachigen Raum hohes Ansehen.

Zuletzt verfilmte Oliver Parker die Komödie in einer Koproduktion 2002. Trotz des großen Staraufgebots – u.a. waren Rupert Everett, Colin Firth, Judi Dench und Reese Witherspoon zu sehen – und respektabler Kritiken wurde diese Adaption kein Kassenschlager.

Ebenfalls verfilmt wurde der pointierte, dialogreiche Stoff in Tschechien (1979) und 1976 für das Fernsehen der DDR.