Die Troerinnen von Euripides

Troja wird dem Erdboden gleichgemacht. Mittendrin die trojanischen Frauen, deren Männer in der Schlacht getötet wurden. Ihr Schicksal beschreibt Euripides in großen Gesängen. Eine Zusammenfassung.

Inhalt

Die Tragödie von Euripides wurde vermutlich 415 v. Chr. anlässlich der Großen Dionysien aufgeführt. Die Handlung spielt kurz nach der Eroberung Trojas durch die Achaier. Das Stück erzählt von den Frauen, deren Männer im Krieg getötet wurden und die nun darauf warten, versklavt zu werden. Hekabe, Königin Trojas, stimmt Klagelieder an und fällt danach zu Boden und schläft. Wohin das Schicksal sie noch führen wird, weiß sie nicht. Mit ihr, wartend, Hekabes überlebende Tochter Kassandra, die Seherin, der nicht geglaubt wurde, und ihre Schwiegertochter Andromache mit ihrem kleinen Sohn Astyanax, der letzte männliche Erbe der Trojaner.

Außerdem Teil der Gruppe: Helena, die als Auslöserin des Krieges gebrandmarkt wird und nun auf ihr Urteil wartet. Androchmache wird eröffnet, dass Astyanax getötet wird, aber eine ehrenhafte Bestattung erhalten soll. Menelaos tritt auf, mit der Absicht Helena nach Sparta zu bringen und sie dort töten zu lassen. Sie wird auf ein Schiff gebracht, es sieht aber so aus, als ob er ihrer Schönheit erneut verfallen wäre. Das Stück endet mit einem Klagelied Hekabes, in das der Chor einstimmt.

Literarische Bearbeitungen

1965 brachte Jean Paul Sartre ein Stück mit demselben Titel heraus. In einem Interview erzählte er, was ihn an der Bearbeitung des antiken Stückes reizte: die Anprangerung des Krieges, die Ironisierung der Götter, die Entlarvung der Gemeinplätze. Franz Werfels Euripides-Nachdichtung, ebenfalls einfach „Die Troerinnen“ genannt, wurde 1920 uraufgeführt.

Verfilmungen

1971 wurde das Stück unter dem Titel „The Trojan Women“ verfilmt. Zu den Darsteller*innen gehörten unter anderem Katherine Hepburn, Vanessa Redgrave, Irene Papas und Geneviève Bujold. Regie führte Michael Cacoyannis. Hepburn sagte über die Art, wie sie die Rolle anlegte: „Meine Schauspielerei war schon immer ein bisschen extravagant und Rokoko. Aber für diese Rolle musste ich mich auf das Wesentliche beschränken.“

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