Inhalt

Die Handlung dreht sich um die Gebrüder Franz und Karl Moor. Karl, der Ältere, studiert in Prag und wird der rechtmäßige Erbe seines adeligen Vaters, er ist außerdem mit Amalia verlobt. Franz ist rasend eifersüchtig, sowohl auf den Stand seines Bruders als auch auf dessen Beziehung zu Amalia, in die er selbst verliebt zu sein scheint. Er schmiedet also ein Komplott: Er fälscht einen Brief, in dem steht, dass Karl ein Mädchen entehrt haben soll, woraufhin der verletzte Vater auf starkes Drängen Franzens hin Karl enterbt. Dieser weiß als Ausgestoßener keinen anderen Weg, als sich einer Räuberbande anzuschließen und wird sogar deren Hauptmann.

Anzeige
Anzeige

Als Karl am besten Wege ist, seinem Bruder das Handwerk zu legen, flüchtet sich der in den Selbstmord. Auch Karls Vater stirbt, als er seinen Sohn als Räuberhauptmann erkennt. Amalia hält allerdings an ihrer Liebe fest. Karl hat seinen Kumpanen einen Eid geschworen, die Bande niemals zu verlassen. Amalia will jedoch nicht ohne ihn weiterleben und bittet ihn, sie zu töten, was er auch tut. Mit diesem Schicksal weiterzuleben ist Karl nicht möglich – er beschließt, sich der Justiz auszuliefern.

Werkgeschichte

1781 veröffentlichte Schiller sein Werk zunächst anonym. Ursprünglich war es als Lesedrama und nicht als Bühnendrama gedacht. Schillers Räuber sind der Gattung des Sturm und Drang zuzurechnen.

Inspiration für das Drama fand Schiller in der Erzählung Zur Geschichte des menschlichen Herzens von Christian Friedrich Daniel Schubart aus dem Jahre 1775, worin ein Konflikt zwei ungleicher Brüder thematisiert wird. Weiters diente ihm etwa das Schicksal des historisch belegten Räuberhauptmannes Nikol List als Vorlage. Auch Cervantes „Don Quixote“ wird als Inspirationsquelle für Schillers Drama genannt. Sein Räuber Karl Moor ist dabei an den Räuber Roque aus Cervantes Meisterwerk angelehnt.

Aufführungsgeschichte

Uraufgeführt wurde das Stück am 13. Jänner 1782 am Mannheimer Nationaltheater. Ein Jahr zuvor war das Drama bereits als Druckversion erschienen und die darin enthaltene Kritik am Feudalsystem hatte für großes Aufsehen gesorgt, weshalb das Interesse an der Aufführung dementsprechend groß war. Der Theaterdirektor und Regisseur Wolfgang Heribert von Dalberg wollte die Handlung etwas entschärfen und verlegte die Geschichte um 300 Jahre in die Vergangenheit. Die Aufführung löste dennoch einen Skandal aus, die Zuschauer waren völlig aufgelöst und lagen sich schluchzend in den Armen. Schiller hatte den Nerv der Zeit getroffen. Er, der verbotenerweise auch anwesend war, bedachte sein eigenes Stück mit einer anonymen Kritik, in der er auch sich selbst Schwächen vorwarf.

Anzeige
Anzeige

Der Skandal schlug große Wellen. Schiller wurde in der Folge sogar Festungshaft angedroht, seine poetische Tätigkeit wurde ihm untersagt. Er musste daraufhin aus Stuttgart fliehen.

Es existieren sehr viele Adaptionen von Schillers Räubern. E.T.A. Hoffmann beispielsweise verfasste eine Novelle, in der Karl zum bösen Menschen mutiert, während Franz sich zum Guten wandelt. Giuseppe Verdis Oper masnadieri greift ebenfalls die Geschichte auf. Weiters gibt es mehrere Verfilmungen des Dramas, die letzte 2016 erschienen. Das Stück war auch ein beliebter Stoff für Hörspieladaptionen.