Wie Dankbarkeit unser Leben verändert
Jeder kennt es: Man ist zutiefst dankbar für etwas, was im Leben passiert ist und fühlt sich aufgrund der positiven Haltung instant kraftvoll und emotional. Dankbarkeit ist mehr als ein leises »Danke«, es kann das ganze Leben verändern und Einfluss auf unsere Grundstimmung nehmen.
Schon im ersten Lebensstadium lernen wir, wie wichtig es ist, sich stets zu bedanken. Neben »Mama« und »Papa« gehört »Danke« bei den meisten Kleinkindern zum frühesten Wortschatz. Das kleine Wort und die aktive positive Wahrnehmung des »Geschenkes« spiegeln einen Akt der Höflichkeit wider, man gilt als gut erzogen, wenn man es möglichst oft benutzt und sich auch bei Fremden nicht davor scheut.
Dankbarkeit ist gesund
Dankbarkeit ist aber nicht nur ein Kapitel im Erziehungsratgeber »Knigge«, sondern hat auch wissenschaftlich gesehen durchaus eine Daseinsberechtigung. Denn: Dankbarkeit hat Einfluss auf unser Gehirn. Wie verschiedene wissenschaftliche Studien beweisen konnten, aktiviert ein ernst gemeintes »Danke« das Belohnungszentrum und regt die Ausschüttung von Glückshormonen wie Serotonin und Dopamin an. Hinzu kommt, dass es die Amygdala, also das Zentrum für Angst, beruhigt und dadurch Stress gelindert werden kann. Menschen, die sich regelmäßig in Dankbarkeit üben, sollen dementsprechend ruhiger, emotional ausgeglichener und glücklicher sein. Ganz im Sinne des einstigen englischen Philosophen Francis Bacon (1561-1626), der sagte:
»Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.«
Menschen, die dankbar sind, sollen weniger anfällig sein für negative Gedankengänge oder -spiralen und Herausforderungen mit einer besseren Haltung entgegentreten. Ein positiver Nebeneffekt: Dankbarkeit ist ein großer Faktor unserer sozialen Bindungen, da wir durch sie nahbarer, emotionaler, empathischer und wertschätzender wirken.
Dankbarkeit in den Alltag integrieren
Gerade in schwierigen Zeiten, in denen man vom Pech verfolgt zu sein scheint oder die Welt um einen herum immer negativer wird, kann Dankbarkeit den Fokus auf das Positive und Wertvolle legen. Wenn wir uns darauf konzentrieren, dankbar zu sein, lenkt sich unser Blick automatisch auf die guten Dinge, die uns widerfahren. Dankbarkeit kann dann fast schon einen transformierenden Effekt haben und wir verbinden uns stärker mit der Umwelt und ihren Lichtblicken. Diese Tricks können helfen:
Journaling
Nicht ohne Grund liegt das sogenannte Journaling, also das Niederschreiben von Gedanken und Gefühlen, aktuell so sehr im Trend: Es bringt uns auf den Boden der Tatsachen zurück, lenkt den Blick auf das Gute und übt uns in Dankbarkeit. Insbesondere spezielle Dankbarkeitstagebücher lehren, sich schon über kleine Fortschritte und positive Momente freuen zu können. Und wenn man die Bücher nach einer gewissen Zeit, zum Beispiel in Phasen der Trauer erneut liest, wird einem das Gute wieder vor Augen geführt. Das kann neue Kraft schenken.
Liebevolle Nachrichten
Es gibt kaum einen Menschen auf der Welt, der sich nicht über Komplimente freut. Schon ein kleines positives Wort der Wertschätzung kann Einfluss auf die Stimmung eines gesamten Tages haben. Wer sich nicht davor scheut, seinen Mitmenschen, Freunden und Familienmitgliedern regelmäßig auch ein persönliches "Danke" für kleine Gesten zu überbringen, wird schnell einen positiven Effekt auf die Bindung und ein besseres Miteinander merken.
Achtsamkeit
Der Duft von frischem Kaffee am Morgen, die heiße Badewanne nach einem langen Tag oder die Umarmung von einem geliebten Menschen — viele Dinge in unserem Alltag wurden längst in der Schublade der Selbstverständlichkeiten abgespeichert, wir nehmen sie fast gar nicht mehr aktiv wahr, da sie bereits fest mit unserem Tagesablauf verknüpft sind. Erst wenn man wieder lernt, auch kleine Dinge zu schätzen zu wissen, kann man das Leben positiver bestreiten.