Im Takt der Hormone: wie der Zyklus unseren Schlaf beeinflusst
Der weibliche Zyklus beeinflusst weit mehr als Stimmung und Energie. Auch unser Schlafverhalten verändert sich im Laufe eines Monats. Warum wir in manchen Nächten tief und ruhig schlafen und in anderen kaum zur Ruhe kommen, lässt sich oft hormonell erklären. Ein Überblick über die Zusammenhänge und Impulse für einen besseren Umgang mit schlaflosen Phasen.
Vor allem bei Frauen unterliegt Schlaf natürlichen Schwankungen, die oft wenig mit äußeren Einflüssen zu tun haben. Der Zyklus, gesteuert durch ein komplexes Zusammenspiel aus Östrogen, Progesteron und Co., hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie schnell wir einschlafen, wie tief wir durchschlafen und wie erholt wir uns fühlen.
Die erste Zyklushälfte – oft besserer Schlaf
Die Phase nach der Menstruation, auch Follikelphase genannt, ist geprägt von einem langsam ansteigenden Östrogenspiegel. Viele Frauen berichten in dieser Zeit von stabiler Stimmung, mehr Energie und auch besserem Schlaf. Der Körper fühlt sich ausgeglichener, der Schlaf ist oft tiefer – Einschlafen fällt leichter.
Kurz vor der Periode – unruhige Nächte
In der Lutealphase, die zwischen Eisprung und Menstruation liegt, verändert sich das hormonelle Gleichgewicht deutlich. Der Progesteronspiegel steigt zunächst, fällt aber kurz vor der Periode wieder ab. Viele Frauen empfinden diese Phase als emotional sensibler und berichten von Einschlafproblemen, nächtlichem Aufwachen oder unruhigem Schlaf. Auch Temperaturveränderungen im Körper können den Schlaf beeinflussen: Die leicht erhöhte Basaltemperatur macht es schwerer, in die Tiefschlafphase zu kommen.
Während der Menstruation – Schlaf trotz Beschwerden
Die Menstruation selbst bringt manchmal körperliche Unruhe mit sich: Krämpfe, Rückenbeschwerden oder ein unangenehmes Körpergefühl können die Schlafqualität mindern. Dennoch ist die hormonelle Ausgangslage in dieser Phase relativ stabil. Wer keine starken Beschwerden hat, schläft oft wieder besser.
Was hilft, wenn die Nacht unruhig wird?
Ein zyklusbewusster Umgang mit dem Thema Schlaf kann helfen, sich selbst besser zu verstehen und milde Maßnahmen gezielter einzusetzen. Hilfreich sind:
- Routinen etablieren, vor allem in der zweiten Zyklushälfte: feste Schlafenszeiten, sanfte Abendgestaltung, kein Koffein am Nachmittag.
- Wärme und Entspannung: Eine Wärmflasche, Magnesium oder ein beruhigendes Fußbad vor dem Schlafengehen können PMS-bedingte Unruhe lindern.
- Bewegung am Tag – kein Leistungssport am Abend, aber moderate Aktivität kann Spannungen abbauen und Schlaf fördern.
- Schlaf verstehen, nicht bekämpfen: Manchmal hilft es, zu akzeptieren, dass eine Phase leichter Unruhe dazugehört – und vorübergeht.