Zyklusgerecht trainieren – Bewegung im Einklang mit Ihrem Körper
Der weibliche Zyklus beeinflusst nicht nur Stimmung und Energie – sondern auch, wie wir trainieren sollten. Wer seine Sportroutine anpasst, trainiert oft effektiver und fühlt sich wohler.
Mal haben wir Energie für alles, mal fühlt sich selbst der Spaziergang anstrengend an. Der weibliche Zyklus hat einen großen Einfluss auf unseren Körper und auch darauf, wie Sport sich anfühlt. Statt sich darüber hinwegzusetzen, lohnt es sich, das Training an die eigenen hormonellen Phasen anzupassen. Zyklusorientiertes Training unterstützt nicht nur Ihre Fitnessziele, sondern hilft auch, sich im eigenen Körper wohler zu fühlen. Wir geben Ihnen Tipps zu den einzelnen Zyklusphasen.
Menstruation – Zeit für Ruhe und sanfte Bewegung
Während der Periode ist das Energielevel oft am Tiefpunkt. Der Körper leistet im Hintergrund hormonell wie körperlich bereits genug. Jetzt gilt: Druck rausnehmen, sich bewusst zurückziehen, wenn nötig – und stattdessen auf sanfte Formen der Bewegung setzen.
Leichtes Yoga, achtsames Stretching oder ein ruhiger Spaziergang können nicht nur die Durchblutung fördern, sondern auch nachweislich dabei helfen, Unterleibsschmerzen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Wer lieber auf der Couch bleibt, darf das ebenso!
Follikelphase – Power nutzen, Muskeln aufbauen
Nach der Menstruation steigt der Östrogenspiegel spürbar an – und mit ihm meist auch die Laune, Motivation und körperliche Leistungsfähigkeit. Kraft, Ausdauer und Fokus sind jetzt besonders gut abrufbar, der Körper reagiert positiv auf Trainingsreize.
In dieser Phase sind gezieltes Krafttraining, zügige Cardio-Einheiten oder intensive Workouts ideal. Wer neue Übungen ausprobieren, Gewichte steigern oder persönliche Bestzeiten angehen möchte, findet jetzt oft die besten Voraussetzungen dafür.
Eisprung – volle Leistung, mit Achtsamkeit
In den Tagen rund um den Eisprung befindet sich der Körper oft auf einem kleinen Leistungsgipfel. Viele Frauen fühlen sich jetzt besonders kraftvoll, konzentriert und belastbar. High-Intensity-Training, Intervallläufe oder persönliche Bestzeiten gelingen in dieser Phase oft leichter als sonst, ideal also, um die eigenen Grenzen sanft zu verschieben.
Gleichzeitig ist Achtsamkeit gefragt: Durch hormonelle Veränderungen steigt das Verletzungsrisiko leicht – vor allem an Bändern und Gelenken. Ein gutes Warm-up, bewusste Bewegungsführung und Stabilisation sind jetzt besonders wichtig, um den sportlichen Höhenflug gesund zu nutzen.
Lutealphase – bewusst runterfahren
Nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel langsam ab, während Progesteron zunimmt. Viele Frauen spüren in dieser Phase erste Anzeichen von PMS: die Energie lässt nach, das Stimmungsbarometer schwankt, der Körper wirkt träger. Jetzt ist nicht die Zeit für Höchstleistungen, sondern für Training mit Gefühl und Rücksicht auf die eigenen Grenzen.
Sanfte Ausdauer, moderates Krafttraining oder ruhige Einheiten wie Pilates, Schwimmen oder Yoga passen jetzt besser als intensive Belastung. Wichtig ist, in Bewegung zu bleiben, aber ohne sich zu überfordern. Wer sich zurücknimmt, trainiert nicht weniger effektiv, sondern respektiert den eigenen Rhythmus.