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Der Apfel im Fokus: Welche Sorten bei Allergien verträglich sind

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Äpfel zählen zu den beliebtesten Obstsorten weltweit, doch nicht jeder verträgt sie gleich gut. Besonders bei Pollenallergiker:innen kann der Verzehr roher Äpfel Beschwerden auslösen. Wir erklären, warum das so ist, welche Sorten als verträglicher gelten und wie man Apfelgenuss auch bei Unverträglichkeit möglich machen kann.

Mit einem hohen Gehalt an Vitamin C, Kalium, Ballaststoffen wie Pektin sowie antioxidativen Pflanzenstoffen (Polyphenolen) gilt der Apfel als echtes Multitalent für Gesundheit und Wohlbefinden. Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt, Obst täglich in die Ernährung zu integrieren, vorzugsweise saisonal und regional. Der Apfel erfüllt all diese Kriterien und liefert dabei nur rund 50 Kalorien pro 100 g.

Wenn der Apfel Beschwerden verursacht: Kreuzallergien verstehen

Trotz seiner gesundheitlichen Vorteile reagieren viele Menschen, insbesondere Birkenpollenallergiker:innen, empfindlich auf rohe Äpfel. Typische Symptome: Juckreiz oder Kribbeln im Mund- und Rachenraum, geschwollene Lippen, Halsschmerzen oder sogar Magen-Darm-Beschwerden.

Der Grund: Die Eiweißstruktur einiger Apfelsorten ähnelt stark den Proteinen in Birkenpollen. Das Immunsystem verwechselt diese und reagiert allergisch, eine sogenannte Kreuzallergie.

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Nicht alle Äpfel sind gleich: Alte Sorten besser verträglich

Entscheidend für die Verträglichkeit eines Apfels ist sein Gehalt an Polyphenolen. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken nicht nur antioxidativ, sondern können die allergieauslösenden Eiweiße teilweise neutralisieren.

Moderne Züchtungen, etwa Golden Delicious, Gala, Braeburn oder Pink Lady, wurden oft auf Süße und lange Lagerfähigkeit gezüchtet. Sie enthalten jedoch weniger Polyphenole und gelten daher als weniger gut verträglich für Allergiker:innen.

Alte Sorten hingegen, darunter:

Boskoop

  • Cox Orange
  • Berlepsch
  • Rubinette
  • Ontario

haben einen höheren Polyphenolgehalt und werden deshalb von vielen empfindlichen Personen besser vertragen, besonders dann, wenn sie geschält oder erhitzt verzehrt werden.

Tipps für Allergiker:innen: So bleibt der Apfel genießbar

  • Auf die Sorte achten: Alte Sorten bevorzugen, die man häufig auf Wochenmärkten oder in Bio-Läden findet. Auch Direktvermarkter:innen und Apfelbauern bieten regionale Sorten an.
  • Äpfel erhitzen: Durch Kochen, Backen oder Dünsten werden die allergieauslösenden Proteine zerstört – Apfelmus, Apfelkompott oder Apfelkuchen sind meist problemlos.
  • Schälen hilft: Da viele Allergene direkt unter der Schale sitzen, kann das Schälen die Verträglichkeit verbessern, allerdings gehen dabei auch wertvolle Nährstoffe verloren.
  • Langsame Gewöhnung: Bei leichten Beschwerden lohnt sich ein behutsames Austesten, im Zweifel unter allergologischer Begleitung.

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