Butter oder Margarine: Was ist wirklich gesünder?
Butter oder Margarine? Die Debatte um das richtige Streichfett ist ein Klassiker, doch was sagt die moderne Ernährung dazu? Wir erklären die wichtigsten Unterschiede, gesundheitliche Aspekte und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Für viele beginnt der Tag mit einer Scheibe Brot und der Frage: Butter oder Margarine? Während Butter als Klassiker mit natürlichem Geschmack punktet, steht Margarine für moderne Leichtigkeit und pflanzliche Inhaltsstoffe. Doch welches Produkt ist aus gesundheitlicher Sicht die bessere Wahl? Die Antwort fällt differenziert aus, denn es kommt nicht nur auf Geschmack und Herkunft an, sondern auch auf Fettprofil, individuelle Bedürfnisse und Qualität. Ein Blick auf die Fakten hilft, bewusst zu entscheiden.
Butter
Butter wird aus Milchrahm hergestellt und ist damit ein reines Naturprodukt. Geschmacklich überzeugt sie viele durch ihren vollmundigen, leicht süßlich-nussigen Charakter. Sie besteht zu rund 80 % aus Fett, davon der Großteil gesättigte Fettsäuren.
Diese Art von Fettsäuren steht schon lange im Verdacht, den Cholesterinspiegel zu erhöhen und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu steigern. Für gesunde Menschen in Maßen meist unproblematisch, doch wer bereits erhöhte Cholesterinwerte oder andere Risikofaktoren hat, sollte bei Butter besser zurückhaltend sein.
Enthalten sind außerdem:
- Cholesterin (ca. 240 mg pro 100 g)
- Kleine Mengen fettlöslicher Vitamine wie A, D, E und K
Margarine
Margarine basiert auf pflanzlichen Ölen, etwa aus Raps, Sonnenblumen oder Leinsamen und enthält keine tierischen Fette. Das bedeutet: Sie ist cholesterinfrei und liefert in der Regel deutlich mehr ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf die Blutfettwerte auswirken können.
Moderne Margarinen sind zudem frei von industriellen Transfetten, die früher ein Problem darstellten. In der EU gelten heute strenge Grenzwerte. Oft wird Margarine auch mit Vitaminen angereichert, etwa Vitamin D, was besonders in den dunklen Wintermonaten sinnvoll sein kann.
Allerdings ist Margarine ein verarbeitetes Produkt, das neben Ölen auch Emulgatoren, Aromen oder Konservierungsstoffe enthalten kann. Hier lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste.
Gesundheitliche Einschätzung: Was sagen Ernährungsexpert:innen?
Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt, den Anteil gesättigter Fettsäuren in der Ernährung möglichst gering zu halten. Pflanzliche Fette mit einem hohen Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Margarine vorkommen, gelten daher als die bessere Wahl für die Herzgesundheit.
Doch es kommt auf mehr an als nur das Fettprofil: Entscheidend ist auch, wie das restliche Ernährungsmuster aussieht. Wer sich ausgewogen ernährt, viel Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte isst, kann auch Butter gelegentlich genießen.
Worauf Sie beim Einkauf achten sollten
- Butter: Setzen Sie auf regionale, idealerweise Bio-Qualität. Mildgesäuerte Varianten haben oft einen besonders runden Geschmack.
- Margarine: Achten Sie auf eine Zusammensetzung ohne gehärtete Fette, ohne unnötige Zusatzstoffe und mit hochwertigen Ölen wie Raps- oder Leinöl.
- Vegane Alternativen: Für alle, die sich rein pflanzlich ernähren, ist Margarine meist die bessere Wahl, sofern keine tierischen Zusätze enthalten sind (z. B. Molke oder Joghurt).