Zum Inhalt springen
© Shutterstock

Späte Mahlzeiten: Wie (un)gesund ist Essen am Abend wirklich?

Food
Diät

Ein spätes Abendessen, ein Snack vor dem Fernseher oder Mitternachtshunger – viele greifen nach Sonnenuntergang noch zur Gabel. Aber wie wirkt sich das eigentlich auf Verdauung, Schlaf und Stoffwechsel aus?

Lange galt die Regel: Wer nach 18 Uhr isst, nimmt leichter zu. Doch so pauschal stimmt das nicht. Entscheidend sind die Kombination aus Nahrungszusammensetzung, Verdauungszeit und dem körpereigenen Rhythmus. Am Abend stellt sich der Stoffwechsel auf Ruhe ein. Kohlenhydratreiche oder zuckerhaltige Mahlzeiten können dann den Blutzuckerspiegel besonders stark ansteigen lassen und die nächtliche Regeneration belasten.

Auch die Wissenschaft liefert Hinweise: Studien zeigen, dass spätes Essen die innere Uhr (Chronobiologie) aus dem Takt bringen kann. Das beeinflusst nicht nur die Schlafqualität negativ, sondern auch die Effizienz des Stoffwechsels. Langfristig steigt so das Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem spielt das Hormon Melatonin eine zentrale Rolle: Es leitet nicht nur den Schlaf ein, sondern beeinflusst auch den Insulinstoffwechsel. Wer also direkt vor dem Zubettgehen isst, erschwert dem Körper die nächtliche Zellreparatur und Regeneration.

© Shutterstock

Darf man abends trotzdem etwas essen?

Ja, aber mit Achtsamkeit. Wer spät isst, sollte seinem Körper möglichst leicht verdauliche und nährstoffreiche Kost bieten, die ihn nicht belastet, sondern unterstützt. Besonders günstig wirken sich eiweißreiche Speisen mit ballaststoffreichem Gemüse und gesunden Fetten aus. Sie machen angenehm satt, fördern die nächtliche Zellregeneration und können sogar die Schlafqualität verbessern.

Ideale Abendmahlzeiten sind zum Beispiel:

  • gebratener Tofu mit Brokkoli, Sesam und einem Schuss Sojasauce
  • eine kleine Portion Linsensuppe mit frischen Kräutern.
  • Quark mit einer Handvoll Nüssen, Beeren und etwas Zimt.
  • zwei gekochte Eier mit Avocado und etwas Vollkornbrot.

Achten Sie vor allem auf die Portionsgröße, die Zusammensetzung der Nährstoffe und eine ruhige Essweise. Denn üppige, fettige Mahlzeiten oder hastiges Essen kurz vor dem Zubettgehen belasten die Verdauung unnötig und können sich negativ auf den Schlaf und das Wohlbefinden am nächsten Morgen auswirken. Wer bewusst genießt und auf die Signale seines Körpers hört, kann also auch am Abend ohne schlechtes Gewissen essen.

Redaktion
Autor
Mehr zum Thema
1 / 12