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Soja – Powerfood oder Hormonstörer?

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Gesundheit

Von pflanzlicher Proteinquelle mit gesundheitlichem Mehrwert bis hin zu Sorgen über hormonelle Effekte: die Meinungen über Soja gehen weit auseinander. Lesen Sie hier, was die Wissenschaft wirklich sagt und wie Sie Soja bewusst in Ihre Ernährung einbinden können.

Tofu, Tempeh, Sojadrinks oder Edamame. Soja ist aus der modernen Ernährung nicht mehr wegzudenken. Gerade wer sich pflanzenbetont ernährt greift häufig zu den eiweißreichen Bohnen und ihren vielseitigen Produkten. Gleichzeitig hält sich die Sorge, Soja könne hormonell wirken oder die Schilddrüse belasten. Zeit also, Mythen von Fakten zu trennen und einen Blick auf die gesundheitlichen Chancen und Risiken zu werfen.

Nährstoffpower aus der Bohne

Soja enthält alle neun essenziellen Aminosäuren, was im Pflanzenreich selten vorkommt. Darüber hinaus liefert es wertvolle ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe sowie Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen. Für VegetarierInnen, VeganerInnen und alle, die ihren Eiweißbedarf pflanzlich decken möchten, ist Soja daher ein wichtiger Baustein.

Edamame sind unreife Sojabohnen, die als grüne Hülsenfrüchte geerntet und oft als Snack oder Beilage gegessen werden. Sie sind nicht nur köstlich, sondern auch reich an Proteinen, Ballaststoffen und anderen Nährstoffen. 
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Phytoöstrogene – Freund oder Feind?

Die in Soja enthaltenen Isoflavone ähneln dem weiblichen Hormon Östrogen, wirken jedoch deutlich schwächer. Studien zeigen, dass diese Isoflavone in den Wechseljahren Hitzewallungen mildern können und den Knochenschutz unterstützen.

Soja und die Schilddrüse

Ein hoher Sojakonsum kann die Jodaufnahme etwas beeinflussen. Relevant wird das nur, wenn ohnehin ein Jodmangel oder eine unbehandelte Schilddrüsenerkrankung vorliegt. Wer regelmäßig Soja isst, sollte daher auf eine ausreichende Jodzufuhr achten.

Nachhaltigkeit und Herkunft

Das Imageproblem von Soja stammt vor allem aus dem Futtermittelanbau für die Massentierhaltung. Wer zu Bio-Soja aus europäischem Anbau greift, unterstützt nachhaltige Landwirtschaft und vermeidet Gentechnik.

Tempeh ist ein traditionelles indonesisches Lebensmittel, das aus fermentierten Sojabohnen hergestellt wird. Es ist eine gute pflanzliche Proteinquelle und wird oft als Fleischersatz in vegetarischen und veganen Gerichten verwendet

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Soja bewusst genießen – so geht’s

  1. Auf Vielfalt setzen: Nutzen Sie unterschiedliche Sojaprodukte, um von den jeweiligen Vorteilen zu profitieren.
    Frisch und pur: Edamame als Snack oder Salatzutat
    Proteinreich: Tofu und Tempeh in Pfannengerichten oder Bowls
    Cremig: Sojajoghurt oder Sojadrinks für Frühstück und Smoothies
  2. Fermentierte Varianten bevorzugen: Tempeh, Miso und Natto sind leichter verdaulich und besonders nährstoffreich, da die Fermentation wertvolle Inhaltsstoffe besser verfügbar macht.
  3. Mit anderen Eiweißquellen kombinieren: Soja ist ein hochwertiges pflanzliches Protein, sollte aber Teil eines abwechslungsreichen Speiseplans sein. Beispielsweise zusammen mit Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Getreide.

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