Nahrungsergänzungsmittel: Booster für Beauty & Gesundheit
Nahrungsergänzungsmittel, kurz NEM, sind als Booster für Gesundheit und Beauty begehrter denn je. Ob der Hype berechtigt ist – und welche Pulver und Tabletten in diesem Winter für wen eine gute Wahl sind – Happy Life hat die Antwort.
Man stelle sich vor, die menschliche Ernährung sei eine Farbpalette. Jede Farbe steht stellvertretend für einen anderen Nährstoff, in ihrer Gesamtheit ergeben sie ein ansehnliches Gesamtbild. Hier wird schnell klar: Einige Töne in unserem persönlichen Spektrum sind ausgeprägter als andere. So mag etwa Rot umfassender vorhanden sein als Blau, während im gelben Bereich eindeutig Nachholbedarf besteht. Wer den gesamten Regenbogen abdecken möchte, tut dies am besten über seine Ernährung: Sie führt unserem Organismus alle nötigen Mineralstoffe, Proteine, Fette und Kohlenhydrate zu. Und an ebendiesem Punkt kommen Nahrungsergänzungsmittel ins Farbspiel: Sie können fehlende Nuancen abdecken und so unsere Gesundheit unterstützen, weshalb ihre Beliebtheit seit Jahren massiv zunimmt. Doch: Was steckt wirklich hinter dem Hype? Und wie kann er uns gerade in der düsteren Jahreszeit Farbe verleihen?
Zwischen Hoffnung und Hype
Die Geschichte der Nahrungsergänzungsmittel reicht im Grundgedanken bis in die frühen großen Stunden der Menschheit zurück. Bereits die Ägypter:innen griffen zu bestimmten Kräutern, kreierten daraus Tonika und Medikamente. Nahrungsergänzungsmittel, kurz NEM, als isolierte Nährstoffe gibt es jedoch erst seit Ende des Zweiten Weltkriegs, ihr Aufschwung begann während des ersten Fitnessbooms in den Siebzigerjahren und setzt sich seit den 1990ern kontinuierlich fort. Waren es zunächst vor allem Sportler:innen, Fitnessfans und Personen mit ausgewiesenen Nährstoffdefiziten, die sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzten, so haben NEM mittlerweile den Mainstream erobert. Das Interesse ist dem gestiegenen Bewusstsein für die persönliche Gesundheit und Ernährung spätestens seit Ausbruch der Pandemie geschuldet, wobei hier auch die sozialen Medien als Multiplikatoren fungieren. Hinzu kommt, dass sich das persönliche Gesundheitsempfinden in der Bevölkerung zugleich signifikant verschlechtert hat. Hier nach Mitteln und Wegen sucht, um dem Körper Gutes zu tun, liegt auf der Hand. Um wieder zu unserer Metapher zurückzukehren: Uns wird immer bewusster, dass unsere Farben an Strahlkraft verlieren – es aber die fehlenden Nuancen ganz einfach zu kaufen gibt. Mit dem Vertrauen in NEM steigt klarerweise der Umsatz: Österreicher:innen investierten 2023 mehr als 136 Millionen Euro in Pulver, Brausetabletten und Co., Tendenz stark steigend. Trotzdem bleibt zunächst die Frage: Wie wirkungsvoll sind die Präparate denn nun eigentlich sind?

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Die Wissenschaft beschäftigt sich bereits seit Jahren mit der Effektivität von NEM. Ganz unumstritten ist diese zwar noch nicht, positive Hinweise auf die einzelnen Wirkstoffe legen die Forscher:innen aber bereits vor. Erst kürzlich etwa hat man an der Columbia University die Auswirkungen von NEM auf die kognitiven Fähigkeiten von Personen über 60 Jahren untersucht. Die Einnahmeroutine: eine Multivitamintablette pro Tag über drei Jahre hinweg. Das Ergebnis, veröffentlicht im »American Journal of Clinical Nutrition«, lässt aufhorchen: Denn die Gedächtnisleistung der Teilnehmenden konnte merklich verbessert werden. Weitere aktuelle Studien rund um ältere Personengruppen legen ähnliche Resultate vor. So sollen Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D die Nervenaktivität des Herzes verbessern. In Sachen Schönheit wird versucht, die Alterungsprozesse von Haut, Haar, Nägeln und Bindegewebe über die Einnahme sogenannter Nutricosmetics, die Komponenten wie Kollagen, Peptide, Proteine, Vitamine, Beta-Carotin, Mineralien und Omega-3-Fettsäuren enthalten, zu verlangsamen. Was die Effektivität eines NEM betrifft, so ist diese einerseits dann größer, wenn tatsächlich ein Mangel an einem Inhaltsstoff vorliegt, und andererseits, wenn die Qualität des Produkts passt. Diese muss gegeben sein, damit das NEM tatsächliche Auswirkungen auf unseren Organismus haben kann. In Europa reguliert die EU den gesamten NEM-Markt, der unter den Bereich Lebensmittel fällt, streng. Für die Sicherheit haften die Hersteller:innen – die Präparate gelten aber, so man sich an die Einnahmeempfehlungen hält, als sicher. Verboten sind Versprechen für eine bessere Gesundheit oder mehr Schönheit – diese sind in der EU den Medikamenten vorbehalten.
Brauche ich NEM?
Ob man Nährstoffmängel hat, die es auszugleichen gilt, zeigt ein Blutbild – auf dieses aufbauend kann man Ernährung und NEM-Einnahme anpassen. Solange man aber gesund ist und sich auch ausgewogen ernährt, benötigt man eigentlich keine Nahrungsergänzungsmittel.

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Wer sich dafür entscheidet, seinen persönlichen Mangel im eigenen »Farbhaushalt« durch ein Präparat aufzufüllen, sollte auf einige Aspekte achten. Am wichtigsten: Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist kein Ersatz für eine gesunde Ernährung. Und natürlich kann man damit auch eine ungesunde Lebensweise nicht ungeschehen machen. Vielmehr sollten die Mittelchen als positiver Einfluss auf das individuelle Gesamtbild betrachtet werden – als einzelne, das Bild vervollständigende Farbkleckse. Keine Jahreszeit könnte mehr dazu verleiten, zu NEM zu greifen, als der Winter. Jetzt, wo die Umwelt kalt, düster und grau ist, können Tabletten, Drinks und Co. uns dabei unterstützen, wieder mehr Farbe in unseren Alltag zu bringen, sowohl auf körperlicher und kosmetischer als auch auf geistiger Ebene. Diverse Nährstoffe wie Vitamine, Multivitaminpräparate und Zink stehen dabei unserem Immunsystem zur Seite. Spröde, trockene Haut verwöhnt man nicht nur von außen mit Cremes, man nippt nun regelmäßig an Kollagendrinks, um sie auch von innen zu stärken. Neben isolierten Stoffen kommen in NEM auch ganze Pflanzen wie Ashwagandha, bekannt als indischer Ginseng, oder die aus der Andenregion stammende Wunderwurzel Maca, die uns mit Omega-3-Fettsäuren und B-Vitaminen versorgt, zum Einsatz. Sie heben, ebenso wie Eisen, unseren Energielevel an. Man kann also von der Einnahme der kleinen Booster profitieren. Basis für den Grad der Effektivität von NEM ist hierbei die persönliche Lebensführung. Denn wer durch eine gesunde Ernährung, ausreichend Sport und wenig Stress bereits ein breites und leuchtendes Farbspektrum vorlegt, benötigt nur noch einzelne Nuancen, um sich über ein strahlendes Gesamtbild freuen zu dürfen.

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Diese Nährstoffe verhelfen uns in der dunklen Jahreszeit zu mehr Strahlkraft:
Vitamin C stärkt das Immunsystem – und ist damit ein echter Held im Kampf gegen Erkältungen und Grippe.
Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit, das Immunsystem und die Psyche. Durch die geringeren Sonnenstunden im Winter sinkt unser Vitamin-D-Haushalt, weshalb es lohnt, diesen zu unterstützen. Eisen ist entscheidend für den Transport von Sauerstoff im Blut und verhilft uns so zu mehr Energie – ganz essenziell an düsteren Tagen, an denen wir uns müde und schlapp fühlen.
Ginseng soll nicht nur immunstärkend wirken, sondern auch den Energielevel anheben, was uns besser durch Tage, an denen es früh dunkel wird, hilft. Besonders im Trend liegt der indische Ginseng, bekannt als Ashwagandha-Wurzel.
Beta-Carotin wird im Körper bei Bedarf zu Vitamin A umgewandelt, einem Antioxidans, das wiederum wichtig für Haut und Schleimhäute ist, die als Barriere gegen Krankheitserreger dienen.
Kollagen kann dazu beitragen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und ihre Elastizität zu erhalten; so blicken wir auch den kalten Tagen gelassen entgegen.
Omega-3-Fettsäuren können Entzündungen im Körper reduzieren und die Herzgesundheit fördern – ideal, um in der kalten Jahreszeit das Immunsystem zu stärken. Auch auf die Stimmung wirken sie positiv und können gegen den Winterblues helfen.
Probiotika erhalten die Darmgesundheit, stärken so das gesamte Immunsystem und fördern die Verdauung schwerer Speisen.
Zink spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems. Mit dem Nährstoff können Dauer und Schwere von Erkältungen reduziert werden.
Alles rund um NEM
1. Was und warum
Nahrungsergänzungsmittel, kurz NEM, sind Tabletten, Pulver, Drinks oder Brausetabletten, die Nährstoffe in konzentrierter Form beinhalten.
2. Konsumgut
NEM gelten gesetzlich als Lebensmittel – die genauen Vorgaben dafür werden von der EU geregelt.
3. Nummer sicher
Hersteller haften für die Sicherheit ihrer NEM und dürfen nicht mit Gesundheits- oder Schönheitsversprechen werben. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, Ballaststoffe, Pflanzen- und Kräuterextrakte müssen also sicher und verträglich sein.
4. Know-how
Auf der Verpackung finden sich die Bezeichnung der Nährstoffe und die tägliche Verzehrempfehlung sowie allfällige Warnhinweise.
5. Alles bio
Während Bioaktivität beschreibt, wie gut der Körper einen Nährstoff verwenden kann, bedeutet Bioverfügbarkeit, wie effizient der Körper einen Nährstoff aufnehmen kann. NEM sollten beiden Ansprüchen gerecht werden.