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Nachhaltige Alternativen zu Kaffee, Milch und Co.

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Nachhaltigere, oft auch gesündere Optionen zu beliebten Lebensmitteln finden immer öfter den Weg in unsere ­Kühlschränke – auf den alternativen Geschmack zu kommen, lohnt sich aus mehreren Gründen.

Alternative Nahrungsmittel erobern vermehrt die Supermarktregale – Gründe dafür gibt es viele. Zum einen ist das Bewusstsein für fett- und zuckerarme Ernährung in den letzten Jahren immens gestiegen. Zum anderen spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle, stellen doch viele Produkte wie Kaffee oder Kakao eine große Umweltbelastung dar. Auch Unverträglichkeiten, Allergien oder Geschmacksvorlieben sind ein Grund, nach Alternativen Ausschau zu halten. Und zu guter Letzt spielen ethische Überlegungen – Stichwort Massentierhaltung – eine Rolle, wenn wir im Supermarktregal zu Ersatzprodukten greifen.

Doch: Ist es ein Griff in die richtige Richtung?

Schluckweise Veränderung

Kaffeealternativen

Kaffeeähnliche Getränke existieren in Europa bereits seit Jahrhunderten; man denke nur an den ­Zichorienkaffee, der als günstiger »Muckefuck« in Krisenzeiten in den Tassen landete. Angesichts der schlechten Umweltbilanz der Kaffeebohne – ein Kilo produziert rund 5,6 Kilogramm CO² – ist es allerdings eine gute Idee, auch in der Gegenwart zu Chicorée, Malz oder Lupinen zu greifen. Hinzu kommt, dass die Alternativen koffeinfrei und meist magenschonender sind sowie neue Geschmackserlebnisse eröffnen: Der leicht nussige Chicorée etwa ist milder und weniger sauer als die Kaffeebohne, während Malz an geröstetes, süßliches Brot erinnert. Die eiweißreiche Kaffeealternative aus Lupinensamen kommt dem echten Kaffee am nächsten und besticht mit herb-­süßem, vollmundigem Aroma.

Kaffee aus Lupinen kann eine schmackhafte Alternative sein.

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Milchalternativen

Soja wurde bereits vor 9.000 Jahren in China zu »Milch« verarbeitet, während Mandelgetränke in mittelalterlichen Klöstern populär waren. Die pflanzlichen »Drinks« aus Hafer, Reis, Nüssen, Soja oder Kokos haben den Markt in den letzten Jahren regelrecht überflutet und landen bei Weitem nicht mehr nur in Kühlschränken von Veganer:innen oder Laktoseintoleranten.

Abgesehen davon, dass sie meist weniger Kalorien, Fett und kein Cholesterin enthalten, ist in Sachen Geschmack hier für jede:n etwas dabei: Wer es süß und tropisch mag, greift zu Kokos, ­cremige Optionen bieten Mandel oder ­Cashew, während Soja nussig, manchmal leicht »bohnig« mundet. Die beliebteste ­Alternative ist der Haferdrink mit mild-süßlichem, feinem Getreidearoma – er macht sich gut in Backwaren oder aufgeschäumt im Hafercappuccino.

Ein Biss(chen) anders

Fleischalternativen

Auch auf den Tellern tut sich einiges. Fleisch wird seit einigen Jahren immer öfter durch Jackfrucht ersetzt, eine kalorienärmere, cholesterinfreie (wenn auch weniger eiweißhaltige) ­Alternative. Die Baumfrucht ist faserig-fleischig in der Textur und fast geschmacksneutral, wodurch sie andere Aromen gut aufnehmen kann – das macht sie ideal als Pulled-Pork- oder Hühnchenersatz.

Aus der Jackfrucht werden heute viele Fleischalternativprodukte hergestellt.

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Mehlalternativen

Für Backwaren wiederum bieten sich zig glutenfreie, nährstoffreiche Mehlalternativen an, die nicht nur für Menschen mit Zöliakie interessant sind. Wer Kohlenhydrate ­reduzieren will, greift zum nussig-süßlichen, feinen Mandelmehl oder zum Lupinenmehl, das ein leicht erdiges Aroma hat, während ballaststoffreiche Alternativen wie die nussig-aromatische Kichererbse und das süße Kokosmehl, das viel Flüssigkeit absorbieren kann, länger sättigen und die Verdauung ­regulieren können.

Zuckeralternativen

Erfreuliche Nachrichten gibt es zudem für Süßmäuler. Als Zuckerersatz kennt der Markt zig Ersatzprodukte, von denen viele gesünder und zahnfreundlicher sind. Ist man Diabetiker:in oder möchte die tägliche Kalorienzufuhr reduzieren, sind Xylit und Stevia, das bis zu 400 Mal süßer als Zucker ist, die richtige Wahl. Xylit, gewonnen aus Birkenrinde oder Maisstärke, enthält um etwa 40 Prozent weniger Kalorien als ­Zucker, schmeckt aber fast gleich süß.

In Sachen Schokolade erfreut sich das koffein- und theobrominfreie Carob, gewonnen aus den Früchten des Johannisbrotbaums, ­großer Beliebtheit. Dieses ist kalorienärmer und im Geschmack leicht malzig-karamellartig, weniger bitter und somit süßer als Kakao. Zugleich enthält es mehr Kalzium und Antioxidantien. Ein guter Ersatz also. Und, wie viele andere Alternativen, ein ziemlich gaumenfreudiger noch dazu.

Carob hat sich als Alternative für Kakao etabliert.

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Erschienen in
Ausgabe 03/2024

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Christina M. Horn
Koch
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