»Girl Dinner«: Was steckt hinter dem TikTok-Trend?
Snackteller statt klassischem Abendessen: Der »Girl Dinner« erobert Social Media, aber ist das wirklich gesund? Wir zeigen, worauf Sie achten sollten, damit der Trend nicht zur Nährstofffalle wird.
Sie haben vielleicht schon davon gehört oder es längst selbst getan: Ein Abendessen, das nicht gekocht wird, sondern sich aus dem zusammensetzt, was der Kühlschrank hergibt. Oliven, ein Stück Käse, ein paar Cracker, ein hart gekochtes Ei, etwas Hummus oder Obst – fertig ist das sogenannte »Girl Dinner«. Was zunächst nach einem ernährungswissenschaftlichen Albtraum klingt, hat sich zum viralen Phänomen entwickelt. Millionen junger Frauen feiern die Freiheit, sich von klassischen Mahlzeiten-Konventionen zu lösen. Doch was bedeutet dieser Trend für Ihre Gesundheit und was gilt es zu beachten, wenn Sie selbst gelegentlich zum improvisierten Snack-Teller greifen?
Was ist ein »Girl Dinner«?
Der Begriff »Girl Dinner« wurde durch TikTok als liebevolle Bezeichnung für Snack-Teller populär, die oft ohne Planung, Hunger-getrieben und mit intuitiver Lust zusammengestellt werden. Im Zentrum steht nicht die Zubereitung, sondern das spontane Genießen. Es geht darum, sich ohne Zwang oder Vorgaben zu ernähren, auch mit kleinen Portionen oder ungewöhnlichen Kombinationen.
Psychologisch betrachtet kann diese Form des Essens entlastend sein: Weniger Planungsdruck, weniger Erwartungen, mehr Flexibilität. Vor allem für Menschen, die unter ständiger Essensplanung oder Diätstress leiden, kann der Trend ein Moment des Loslassens sein.
@liviemaher #girldinner #medievaltiktok ♬ original sound - Olivia Maher
Zwischen Selbstfürsorge und Nährstofflücken
Trotzdem ist der Trend nicht ganz unproblematisch. Denn viele »Girl Dinners« bestehen hauptsächlich aus verarbeiteten Snacks, liefern wenig Eiweiß oder Ballaststoffe und sättigen nicht nachhaltig. Auf Dauer kann das zu Nährstoffmängeln, Heißhunger oder einem unausgeglichenen Essverhalten führen.
Ernährungsmedizinerinnen raten daher: Wenn Sie regelmäßig zum Snackteller greifen, achten Sie bewusst auf eine ausgewogene Zusammenstellung – idealerweise mit folgenden Komponenten:
- Eiweißquellen wie gekochte Eier, Hummus, Feta, Edamame, Tofu oder Räucherlachs
- Ballaststoffreiche Komponenten wie Vollkornbrot, Gemüse-Sticks oder Hülsenfrüchte
- Gute Fette, etwa aus Nüssen, Oliven, Avocado oder hochwertigem Käse
- Etwas Frisches, zum Beispiel Beeren, Apfelscheiben oder Gurke
- Ein Glas Wasser oder Kräutertee – nicht vergessen: Snacks machen durstig
So wird aus einem lockeren Snack-Teller eine ernährungsphysiologisch sinnvolle Mahlzeit – ganz ohne Herd oder Menüplanung.
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