Frühstück: Ja oder Nein?
Muss Frühstück wirklich sein? Diese Frage polarisiert nicht nur unter Ernährungsexpertinnen, sondern auch im Alltag vieler Menschen. Lernen Sie, warum es auf Ihren Typ ankommt und wie Sie erkennen, was Ihnen morgens guttut.
Frühstück gilt landläufig als »die wichtigste Mahlzeit des Tages«. Doch wissenschaftliche Erkenntnisse und ganzheitliche Ernährungssysteme wie die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zeigen: Diese Annahme trifft nicht auf alle Menschen zu. Vielmehr ist entscheidend, wie Ihr Körper morgens reagiert.
Wenn Sie sich direkt nach dem Aufstehen hungrig fühlen, der Kreislauf in Schwung kommen muss und Sie ohne Essen schnell gereizt sind, dann gehört ein Frühstück wahrscheinlich zu Ihrem natürlichen Rhythmus. In der TCM entspricht das oft einem Yang-betonten Typ mit hohem Energiebedarf am Morgen. Ein warmes Frühstück, wie ein Getreidebrei oder eine Suppe, unterstützt in diesem Fall Milz und Magen optimal bei ihrer Arbeit.
Wer jedoch morgens keinerlei Hungergefühl verspürt, sich mit einem leichten Tee oder einem Glas warmem Wasser wohler fühlt und erst gegen Mittag Appetit entwickelt, könnte zu den eher Yin-geprägten Typen zählen. In solchen Fällen kann das erzwungene Frühstück den Organismus belasten – sowohl aus westlicher als auch aus östlicher Sicht.
Was die Forschung sagt: Intervallfasten & Stoffwechsel im Fokus
Auch aus ernährungswissenschaftlicher Perspektive gibt es keinen Konsens. Studien zum Intervallfasten legen nahe, dass eine längere nächtliche Nahrungspause, also das Auslassen des Frühstücks, positive Effekte auf Stoffwechsel, Blutzucker und Gewicht haben kann – vorausgesetzt, die restlichen Mahlzeiten des Tages sind ausgewogen.
Gleichzeitig zeigen Untersuchungen, dass Menschen, die regelmäßig frühstücken, tendenziell gesünder leben und eine bessere kognitive Leistungsfähigkeit am Vormittag aufweisen. Hier spielt aber auch der Lebensstil eine Rolle: Wer bewusst frühstückt, achtet oft auch stärker auf Bewegung, Schlaf und Stressmanagement.
Entscheidend ist also nicht allein das »Ob«, sondern das »Wie«: Ein schnell verzehrter Croissant-Kaffee-Snack auf dem Weg zur Arbeit bringt Ihrem Körper weit weniger als ein nahrhaftes, individuell abgestimmtes Frühstück oder ein bewusstes Fasten nach typgerechter Ernährung.