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Fahrrad richtig einstellen: Rahmengröße, Sattel & Co. einfach erklärt

Sport

Rückenschmerzen und eingeschlafene Hände beim Radfahren? Oft liegt das am falsch eingestellten Fahrrad. So finden Sie die passende Rahmengröße, den richtigen Sattel und die ideale Sitzposition.

Ein gutes Fahrrad allein reicht nicht aus – es muss auch zu Ihrem Körper passen. Wer mit Nackenschmerzen, eingeschlafenen Füßen oder verspanntem Rücken kämpft, hat meist nicht das falsche Bike, sondern eine falsche Einstellung. Die optimale Rahmengröße, Sitzhöhe und Sattelbreite sind entscheidend für Komfort und Effizienz beim Fahren. Wir zeigen, wie Sie in wenigen Schritten Ihre Maße ermitteln und was Sie bei der Wahl von Sattel & Co. beachten sollten:

  • Rahmengröße und -geometrie: Passen Rahmendimensionen und Sitzhaltung nicht zu den Körpermaßen, wirken ein verspannter Rücken, schmerzende Hände, eingeschlafene Füße und eine ineffiziente Kraftübertragung als Spaßbremse bei Ausfahrten. Die ergonomisch passende Rahmen­größe und die richtige Position von Sattel, Lenker und Pedalen sind abhängig von der Körpergröße beziehungsweise vor allem von der Schrittlänge.Gemessen wird die Schrittlänge (Innenbeinlänge) am besten mithilfe eines Buchs und eines Zollstocks: Schuhe ausziehen und das Buch zwischen den Beinen hochziehen, bis man etwas Druck spürt (simuliert den Druck auf den Sattel). Abstand vom Boden bis zur Oberkante des Buchs messen. Die so eruierte Schrittlänge wird je nach Fahrradtyp mit 0,66 (Rennrad), 0,61 (Crossbike) oder 0,57 (Mountainbike) multipliziert – das Ergebnis gibt die Rahmenhöhe an. Beim MTB wird eine um rund fünf Zentimeter kleinere Rahmengröße gewählt, um auch im Gelände ein optimales Handling sicherzustellen. Beispiel: Bei einer Schritthöhe von 79 Zentimeter ergibt sich für ein Mountainbike durch das Multiplizieren mit 0,57 eine Rahmenhöhe von 45. Am Rad selbst wird die Rahmenhöhe durch die sogenannte »Center-to-Top«-Messung eruiert: Man misst den Abstand zwischen der Mitte des Tretlagers und der Oberkante der Sattelstütze.

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  • Sattel: Ein Sattel muss passen wie ein Paar Schuhe. Um die optimale Sattelbreite zu ­ermitteln, muss man den Abstand der Sitzknochen messen (damit sie vollflächig auf dem Sattel aufliegen und gestützt werden). Generell sitzt man auf dem Mountainbike auf ­einem etwas breiteren Sattel als beim Rennrad, um die Stoßbewegungen, die durch das unebene Gelände auf das Gesäß wirken, auf eine größere Fläche zu verteilen. Bei einer aufrechteren Sitzhaltung braucht es einen etwas breiteren, am besten gefederten Sattel. Beim Rennrad ist der Sattel schmäler und darf beim Treten mit rennradüblicher hoher Trittfrequenz nicht scheuern. Hart und leicht muss er sein, eine Polsterung ist entbehrlich – sie ist in die ­Gesäßpartie der Rennradhose integriert.
  • Motor: E-Bikes gibt es in allen Ausführungen: als E-Rennrad, E-MTB, E-Gravebike oder E-City- und Trekkingbike. Zwar erhöhen Elektromotor und Akku das ­Gewicht und den Preis des Fahrrads. ­Umgekehrt vergrößert der elektrische, bis 25 km/h zulassungsfrei einsatzfähige Trittkraftverstärker den Aktionsradius und ebnet das Gelände ein – vormals kräfte­zehrende und schweißtreibende Steigungen können mit den »Stromern« mühelos ­erklommen werden. Für Velo-Puristen liegt in dieser »Teilzeit-Motorisierung« dagegen der Verrat am eigentlich Kraft und Kondi­tion fordernden und fördernden Sport.

Erschienen in
Ausgabe 01/2025

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Klaus Höfler
Koch
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