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Ernährungsmythen im Faktencheck

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Kohlenhydrate machen dick, Rohkost ist immer gesund und wer spät isst, nimmt zu? Rund um Ernährung kursieren viele vermeintliche Regeln – doch nicht alle halten dem Faktencheck stand. Wir räumen mit den größten Mythen auf.

Kaum ein Thema sorgt für so viel Verunsicherung wie gesunde Ernährung. Zwischen Diättrends, Social-Media-Tipps und gut gemeinten Ratschlägen fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Viele Regeln und Behauptungen klingen logisch – sind aber längst überholt oder wissenschaftlich widerlegt. Wir haben uns einige der bekanntesten Ernährungsmythen angesehen und erklären was wirklich dahinter steckt:

Kohlenhydrate machen dick

Falsch. Nicht die Kohlenhydrate sind das Problem – sondern die Menge und die Qualität. Vollkornprodukte, Haferflocken oder Hülsenfrüchte liefern komplexe Kohlenhydrate, die lange satt machen und den Blutzucker stabil halten. Weißbrot, Süßigkeiten oder stark verarbeitete Snacks dagegen führen oft zu Heißhunger. Entscheidend ist also die Wahl der Kohlenhydrate, nicht ihr genereller Verzicht.

Nach 18 Uhr essen macht dick

Auch dieser Mythos hält sich hartnäckig – obwohl er längst widerlegt ist. Entscheidend für das Körpergewicht ist die Gesamtbilanz an Kalorien über den Tag hinweg, nicht die Uhrzeit. Wer spät isst, aber insgesamt ausgewogen bleibt, muss keine Gewichtszunahme fürchten. Wichtig ist allerdings: Späte, schwere Mahlzeiten können den Schlaf stören – das hat indirekt wiederum Einfluss auf das Essverhalten am nächsten Tag.

Rohkost ist immer gesünder

Nicht unbedingt. Zwar enthält Rohkost viele Vitamine, doch einige Nährstoffe kann der Körper besser aufnehmen, wenn das Gemüse gegart ist – etwa Beta-Carotin in Karotten oder Lycopin in Tomaten. Zudem kann zu viel Rohkost bei empfindlichem Magen zu Blähungen oder Beschwerden führen. Der Mix macht’s: Roh und gegart in Kombination bringt den größten gesundheitlichen Vorteil.

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Light-Produkte sind besser zum Abnehmen

Vorsicht: Viele Light-Produkte sparen zwar Fett oder Zucker ein, enthalten dafür aber mehr Zusatzstoffe, Süßstoffe oder Füllmittel, um Geschmack und Konsistenz zu erhalten. Oft fehlt das natürliche Sättigungsgefühl – und es wird am Ende sogar mehr gegessen. Besser: Auf unverarbeitete, natürliche Lebensmittel setzen und bewusst genießen, statt nur auf Light-Labels zu achten.

Superfoods müssen exotisch und teuer sein

Von Chiasamen bis Açaí – Superfoods klingen oft nach Fernweh und Gesundheitswunder. Doch viele regionale Alternativen stehen ihnen in nichts nach: Leinsamen statt Chia, Heidelbeeren statt Açaí, Grünkohl statt Moringa. Wer saisonal und abwechslungsreich isst, versorgt den Körper mit allen wichtigen Mikronährstoffen – ganz ohne exotischen Hype.

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