Das sind die Food Trends 2025
Wenn es um Food und zukunftsweisende Trends in der Branche geht, ist sie die Pionierin: Expertin Hanni Rützler verfasst jährlich den sogenannten FOODREPORT und legt darin Lebensmittel-Trends für den deutschsprachigen Raum fest. Für 2025 sagt sie große Dynamiken, Fortschritt und Nachhaltigkeit voraus.
Viele mögen es für unnötig halten, aber auch im Bereich Ernährung spielt Forschung eine große Rolle. Deshalb werden Jahr für Jahr Entwicklungen beobachtet und Veränderungen herausgearbeitet, um plausible Vorausschauen für die Zukunft zu treffen. Mit sich verändernden Bedürfnissen und dem immer relevanter werdenden Thema Ökologie entstehen Probleme und Herausforderungen, die durch den FOODREPORT sichtbar werden. Hanni Rützler, ihres Zeichens Ernährungsberaterin und eine der führenden Foodtrendforscherinnen Europas spürt sie auf und gibt Antworten in stark dynamischen Zeiten.
Die Food Trends für 2025
Plant-Based und Fleischalternativen
Weil der Klimawandel immer größere Ausmaße annimmt und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Achtsamkeit größer wird, steigen viele Menschen auf pflanzliche Ernährung um. Laut Schätzungen der VGÖ lebten im Jahr 2021 rund 850.000 Österreicher vegetarisch. Sagenhafte 4,6 Millionen Menschen versuchten damals, den Konsum von tierischen Lebensmitteln großteils einzuschränken und bezeichneten sich als Flexitarier. Die Zahlen dürften in den vergangenen Jahren weiter angestiegen sein. Nicht zuletzt deshalb ist auch ein Umdenken in der Food-Branche erforderlich. Für 2025 sagt Rützler weitere Fortschritte im Bereich der pflanzlichen Alternativprodukte voraus. Auch natürliche Eiweißlieferanten wie Bohnen rücken mehr ins Rampenlicht.
Cultured Meat, also im Labor künstlich hergestellte Fleichalternativen, die echtem Fleisch in Sachen Geschmack und Textur sehr nahe kommen, könnten eine größere Rolle spielen. Hier sollen vor allem die noch sehr hohen Energiekosten für die Zubereitung unter die Lupe genommen werden.
Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit
Müll ist Gift für unsere Erde, deshalb zielt der Ansatz Circular Food darauf ab, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und vorhandene Ressourcen effizienter zu nutzen. Dazu zählt Verpackungsmüll, der Schritt für Schritt mehr vermieden werden soll. Auch die Überlegung, Recycling bzw. Wiederverwertung von Lebensmitteln stärker auszubauen, könnte ein starkes Thema in 2025 werden.
Passend dazu soll die Zubereitung von Mahlzeiten laut Report transparenter werden. Denn: Mit zunehmender Achtsamkeit für Körper und Geist fordern Konsument:innen auch mehr Informationen zu Inhaltsstoffen und Produktionsverfahren. Auch die Auswirkungen auf die Umwelt könnten stärker offengelegt werden.
Künstliche Intelligenz
Schon das Jahr 2024 war stark vom Ausbau künstlicher Intelligenz geprägt. Auch im Folgejahr soll dem Thema ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet werden. KI greift immer stärker in die Lebensmittelbranche ein, liefert neue Rezeptideen, Produktionsverfahren und Vermarktungsstrategien. Smarte Küchentools und Liefer-Apps seien lediglich der Anfang, so Rützler. Das Thema Digitalisierung werde zu weiteren großen Fortschritten führen. Auch technologische Innovationen können Prozesse vereinfachen und sogar Arbeitsplätze ersetzen oder neue schaffen.
Personalisierte Ernährung
Neue Erkenntnisse in der Medizin führen dazu, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema Gesundheit beschäftigen. Damit einhergehend werden Ernährungsbedürfnisse individueller, Menschen fordern maßgeschneiderte Ernährungspläne und spezielle Diäten, die Krankheiten oder Nährstoffmängel gezielter berücksichtigen. Neben vegetarischer oder veganer Ernährung rücken proteinreiche, zuckerfreie Lebensmittel stärker in den Fokus.
Food Pairing
In der sich rasant verändernden Welt wird der Wunsch nach neuen Geschmackerlebnissen immer größer. Food Pairing basiert auf der Kombination von verschiedenen Zutaten mit Blick auf ihre chemische Zusammensetzung. Auch der Einfluss globaler Aromen und kulturfremder Gewürze gepaart mit lokalen, hochwertigen Produkten wird noch stärker ansteigen, der Geschmackssinn wird regelrecht herausgefordert, die Grenzen verschwimmen.
Gemeinschaft
Nicht nur gesellschaftswissenschaftlich wird das Thema Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit 2025 eine größere Rolle spielen. Auch beim Essen werden Menschen laut des Reports aufgrund ihres hektischen Alltags wieder mehr zusammenrücken. Die Esskultur erlebt einen starken Wandel und bietet mehr Chancen zur Entschleunigung und bewussterem Genuss.