Inhalt

Für Tony und Maria ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie einander auf einer Tanzveranstaltung treffen. Doch er ist New Yorker, sie aus Puerto Rico nach Manhattan eingewandert. In den Straßen der West Side bekriegen einander die Straßenbanden Sharks und Jets, angeführt von Marias Bruder Bernardo und Tonys bestem Freund Riff. Während Maria von ihrer Hochzeit träumt - allerdings nicht mit dem von ihrem Bruder ausgewählten Chino -, treffen sich die Banden zum Kampf. Bernardo ersticht Riff, woraufhin Tony - blind vor Zorn - Marias Bruder tötet.

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Verzweifelt halten sich die Liebenden in den Armen, als sie einander treffen. Sie träumen von einer anderen Welt, während die Polizei die Bandenmitglieder sucht. Als Tony flieht, bittet Maria ihre Freundin Anita, die einst mit Bernardo zusammen war, Tony eine Nachricht zu bringen. Doch als sie von dessen Kumpeln vergewaltigt wird, lässt sie Tony ausrichten, Maria sei vom eifersüchtigen Chino erschossen worden. Tony irrt rasend vor Schmerz und auf der Suche nach dem Mörder durch die Straßen. Als er Maria sieht und zu ihr läuft, wird er von Chino erschossen. Maria redet den beiden Banden angesichts der Toten ins Gewissen, eine Versöhnung wird angedeutet.

Werkgeschichte

Es war Jerome Robbins´ Idee, eine moderne Version von Shakespeares Liebesdrama "Romeo und Julia" als Musical herauszubringen. Er kam damit bereits 1949 auf Leonard Bernstein zu und gemeinsam wurde das Konzept zu "West Side Story" entwickelt. Zuerst hatte man angedacht, das Musical, das in der Urfassung den Titel "East Side Story" trug, als Liebesgeschichte zwischen einem jüdischen Mädchen und einem katholischen Burschen zu entwickeln. Doch um 1955 wurden Schwierigkeiten zwischen eingewanderten Puertoricanern und Einheimischen an der New Yorker West Side offensichtlich und die beiden Musical-Macher änderten ihren Plan.

Die Gesangstexte schrieb Stephen Sondheim, das Buch Arthur Laurents. Fundamental war gerade in diesem an Tanzeinlagen reichen Musical die Choreografie von Jerome Robbins.

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Aufführungsgeschichte

Mit der Broadway-Premiere von "West Side Story" 1957 wurde musikalisch wie tänzerisch eine Neudefinition des Genres unternommen: Die tragische, aber auch mitreißende Story, die ausgefeilte Choreografie, die große Intensität und - last, but not least - Hits wie "Tonight" und "Maria" kamen sensationell an. Bis heute gilt das Werk als eines der bedeutendsten Musicals überhaupt.

Die erste deutschsprachige Aufführung fand 1968 an der Volksoper Wien statt. Hier hatte Bernstein-Freund Marcel Prawy die Finger im Spiel, die deutsche Übersetzung besorgt und Regie geführt. Die erste heimische Maria war Julia Migenes, Adolf Dallapozza spielte Tony.

Prominente Namen

Robert Wise und Jerome Robbins verfilmten das Musical Anfang der 1960er Jahre. Natalie Wood spielte darin Maria, wobei Marni Nixon den Gesangspart einsang. Richard Beymer verkörperte Tony. Rita Moreno übernahm den Part der Anita und gewann für ihre Interpretation sogar einen Oscar. Wieder war Jerome Robbins´ Choreografie ein wichtiger Bestandteil des Werks.

Eine zweite Verfilmung hat Steven Spielberg 2019 zu drehen begonnen, eine Veröffentlichung war ursprünglich für 2020 geplant und wurde auf 2021 verschoben. Ansel Elgort spielt darin Tony. Auch Rita Moreno ist wieder besetzt, sie verkörpert eine Art weibliches Pendant zum Ladenbesitzer Doc, dem väterlichen Vertrauten der jugendlichen New Yorker.