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»SurfBench« © beigestellt

Designer im DACH-Raum: Diese kreativen Visionäre und wegweisenden Projekte sollte man kennen

Designer
Nachhaltigkeit
Future

Alle zeichnen sich durch kreative Lösungen und einen bewussten Umgang mit Ressourcen aus.

LIVING hat sich hier mit der Frage beschäftigt, wie Designer aus dem DACH-Raum zukunftsorientiertes Design prägen und das Zusammenspiel von Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit neu definieren. In den folgenden Fragmenten werden einige dieser inspirierenden Köpfe und ihre Werke vorgestellt, die sich allesamt durch kreative Lösungen und einen bewussten Umgang mit Ressourcen auszeichnen.

Produktdesign ist die Spezialität von Kerstin Pfleger und Peter Paulhart. Mit ihrem Label RE.D (AT) verfolgen sie das Ziel, durch minimalistische Möbel einen bewussten Lebensstil zu fördern. Ihr Fokus liegt auf Möbeln mit Bedeutung und einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Dafür wurden sie 2023 mit dem Austrian Interior Design Award ausgezeichnet.

Meike Papenfuß und der ehemalige Architekt Johannes Budde gründeten 2020 ihr Designstudio BUDDE (DE) in Köln und arbeiten mittlerweile von Mailand aus. Ihr  »Collectible Design », das in limitierter Auflage produziert wird, ist bereits in internationalen Design-Galerien, wie etwa bei Rossana Orlandi, zu finden. Zu ihren Kollektionen zählen unter anderem Tische, Stühle und Lampen.

Clarissa Steurer führt im Bregenzerwald ihre Manufaktur Clarissakork (AT), in der sie gemeinsam mit ihrem Team Designobjekte aus Kork für den Interior-Bereich entwirft und produziert. Das Sortiment reicht von Schalen und Tischsets bis zu Yogamatten, Hundekissen und Korklederteppichen. Spezielle Kollektionen werden auch für Hotels und Gastronomie angeboten.

Eingefrorene Momente

Die Möbel von Marie-Theres Genser und ihrem Label Mariedares (AT) erinnern mit ihren geometrischen Formen an eingefrorene Momente. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen Nachhaltigkeit und das Circular Design von Holz. Ihre Stücke zeichnen sich durch Handwerkskunst, frisches Design sowie lokale und nachhaltige Produktion aus. »Tilting cubes«,  ein Beistelltisch, erinnert an zwei Holzquader, deren Last an eine Kugel gelehnt ist. »Eine Spannung zwischen Zurückhaltung und Neugier einer Berührung.«

Die Umgebung aufwerten

Neuvermoebelt (AT) ist ein Wiener Designunternehmen, das 2018 von Manuela Freigang gegründet wurde, nachdem sie als Bühnen- und Produktionsdesignerin oft Ikea-Hacks für Film- und Theaterprojekte genutzt hatte. Gemeinsam mit Architekt Christian Bachmann verwandelt sie alte und neue Möbel in individuelle Designobjekte. Wie die Tiny Kitchen-»Office«-Kollektion: Ein fixfertiges Modul aus massivem Bambus, Stahlrahmen, Front aus Linoleum (in sechs Designs), inklusive High-End-Geräte: Plug-and-play – nur noch an Strom und Wasser anschließen.

Kim André Lange, der Kopf hinter Kald (DE), kreiert Möbelstücke, die vom Überraschungsmoment leben und mit dem Nutzer interagieren. Seine mehrfach ausgezeichneten Entwürfe sollen nicht nur Freude bereiten, sondern auch die Umgebung aufwerten. »SurfBench«, die bewegte Bank, ist eine ausgewogene, wellenartige Bewegung der Bank funktioniert ohne Motoren oder Elektrizität. Ein Möbelstück, das den Menschen beim Sitzen einbezieht und so die Zeit schneller vergehen lässt.

Sarah Hossli (CH), eine Schweizer Produktdesignerin, legt bei ihren Möbelentwürfen großen Wert auf eine fundierte Problemanalyse. Ihre Arbeiten orientieren sich an aktuellen kulturellen, gesellschaftlichen und ethischen Themen. Hossli wurde international für ihre Entwürfe, unter anderem für Curve-Lab und Artek/Vitra, ausgezeichnet. Schluss mit unschönen, klobigen Möbeln für alte Menschen, findet Designerin Sarah Hossli – mit ihrer perfekt konzipierten »Lotte« gewann sie den Schweizer Design-Award. »Meine Arbeit orientiert sich an den heutigen ­kulturellen, gesellschaftlichen und ethischen Themen« , so die Designerin.

Justus Hilfenhaus (DE), ein aufstrebender Newcomer im Bereich Produkt- und Industriedesign, schloss sein Studium an der ECAL in Lausanne erst kürzlich ab. Er hat jedoch bereits mit renommierten Designern zusammengearbeitet. Sein aktuelles Werk, ein Concept-E-Bike-Rahmen, wurde auf der Pariser Design Week vorgestellt. Sein »Hortus«, der Kräuterzüchter, sieht aus wie eine Pflanzenschale, kann aber mehr: Das Designobjekt nutzt Hydroponik, eine Technik des Pflanzenanbaus ohne Erde.

Erschienen in
LIVING 01/2024

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