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Designer to watch: Joana Teixeira & Macheia Studio

Designers to watch
Design
Designer
Interior Design

Diese jungen Künstlerinnen aus Portugal präsentieren innovative Designs ohne viel Chichi, dafür aber mit viel Raffinesse und Tiefgang.

Sinnesreise

Werke zu schaffen, die ihre Emotionen in ästhetischer Weise zum Ausdruck bringen, ist das Ziel von Joana Teixeira. Ihre Karriere begann die in Porto geborene Künstlerin in der Schmuckbranche, schnell wurde ihr ­jedoch klar, dass sie ihre Kreativität lieber im Bereich des Industriedesigns einsetzen möchte. Ihre Werke schwanken gekonnt ­zwischen Nüchternheit und Liebe zum Detail und haben schon bei zahlreichen Veranstaltungen und Galerien Aufmerksamkeit erregt. Ihre Entwürfe waren bereits auf der Milan Design Week, am Lake Como Design Festival sowie auf der Dutch Design Week zu sehen, weiters war sie Teil der Young Design ­Generation auf der Lisbon Design Week. Ein ganz besonderer Coup gelang ihr mit der Zusammenarbeit mit der renommierten Marke Métaphores, einer Schwesterfirma von Hermès. Im Zuge derer hat Joana Teixeira unter anderem zwei exklusive Hocker entworfen, in deren Design der berühmte, ­eigens für Métaphores gefertigte Bezugsstoff »Black Jack« verarbeitet ist.

Himmlisch: Das von ergonomischen Formen geprägte Design des Sofas »Alice« vermittelt das Gefühl, auf einer fluffigen Wolke zu schweben.

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Unendliche Weiten: Bei der Gestaltung ihrer Lampe »Phobos« aus lackiertem Aluminium ließ sich Joana Teixeira von der Umlaufbewegung von Himmelskörpern inspirieren.

© Chase Jensen

Joana Teixeira
Joana Teixeira wurde im portugiesischen Porto geboren und hat einen Abschluss in Industriedesign. Mit ihren Stücken ist sie in namhaften Galerien wie der Galerie Philia, Adorno und der Movimento Gallery vertreten.
designjoanateixeira.com

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Der cleane Wandspiegel »Abbas« ist aus Aluminium gefertigt.

© Chase Jensen

Symbolträchtig

Als die italienisch-deutsche Produktdesignerin Lucrezia Papillo und die mosambikanisch-­portugiesische Architektin Iany Gayo ihr ­Studio Macheia gründeten, wählten sie einen aussagekräftigen Namen: »Macheia« ist ein Begriff aus dem portugiesischen Handwerksjargon und bedeutet so viel wie »eine ­Handvoll«. Das Konzept dahinter ist, dass ­jedes von Hand gefertigte Stück seine:n Schöpfer:in widerspiegelt und, ebenso wie jede Hand, einzigartig ist. Diesen Ansatz ­verfolgen die beiden, indem sie für Portugal typische Naturfasern wie zum Beispiel Schilf und alte Webtechniken in ihre Produkte ­einbringen. Das Ergebnis sind einzigartige Stücke, die oftmals in Zusammenarbeit mit talentierten Kunsthandwerker:innen entstehen und von denen jedes eine Geschichte ­erzählt. »In Zeiten, in denen alles schnelllebig ist, verlieren wir schnell den Bezug zum Wesentlichen. Handwerkskunst ist das perfekte Gegenmittel dafür, denn sie lehrt uns, lang­samer zu werden, zu beobachten, zuzuhören und zu hinterfragen«, so das Duo.

Aufwendig: Beim Stuhl »Cadeira« kam die Bunho-Technik – eine einzigartige portugiesische Korbflechttechnik, bei der die Naturfaser Bulrush zu einem komplizierten Geflecht aus Knoten und Stichen geformt wird, zum Einsatz.

© Sanda Vuckovic

Inkognito: Obstschale? Zeitungsständer? Oder doch etwas ganz anderes? Bei ihrem Stück »C’esto?« aus Weidengeflecht lassen die Designerinnen bewusst Spielraum für Spekulationen.

© OBDA

Klangvoll: Die Lampe »Coro« ist eine Koproduktion mit dem OTZI Studio und ist einer Adufe, einer portugiesischen Rahmentrommel, nachempfunden. 

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Macheia Studio
Lucrezia Papillo (r.) und Iany Gayo machten ihren Abschluss an der Bauhaus-Universität in Weimar bzw. am Instituto Superior Técnico in Lissabon. Der Fokus ihres Designstudios liegt auf Naturfasern und alten Techniken.
macheia.com

© Fabiana Trudu

Erschienen in
LIVING 06/2025

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Anja Kleinschuster
Anja Kleinschuster
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