Designers to watch – diese Namen sollte man sich merken: Studio Flétta und Lab La Bla
Bei den heurigen Rising Talent Awards der Maison&Objet gab es viele neue Sterne am Designhimmel zu entdecken. LIVING präsentiert zwei vielversprechende Duos aus dem Norden.
Bei den diesjährigen Rising Talent Awards der Maison&Objet glänzten zahlreiche neue Talente, darunter zwei beeindruckende Design-Duos aus dem Norden. Mit ihrem Gespür für originelle Gestaltung und innovatives Handwerk haben sie die Szene aufhorchen lassen. LIVING stellt die beiden Newcomer vor.
Aus alt mach neu
Aus alltäglichen Abfallprodukten einzigartige und hochwertige Dinge zu kreieren – dieser Idee haben sich die beiden Produktdesignerinnen Birta Rós Brynjólfsdóttir und Hrefna Sigurðardóttir aus Island mit ihrem Studio Flétta verschrieben. Schon während ihres Studiums hatten die beiden eine bahnbrechende Vision: Sie wandten sich an hundert Unternehmen in Reykjavík und sammelten deren Abfälle ein. Die Idee dahinter: die beiden wollten eine Materialbank schaffen, zu der auch andere Designer:innen Zugang haben sollten. »Wir sammelten Wolle, Textilien, Holz, Glas, viele Abfälle aus der Fischereiindustrie, Netze … Keiner wollte sie haben. Also gründeten wir unser Studio, um sie selbst zu verwerten und ihr Potenzial zu demonstrieren«, erzählen die beiden Kreativen. Dieses Engagement für Nachhaltigkeit und Kreativität blieb nicht unbemerkt. Für das Projekt »Pizza Time« und das »Airbag-Kissen« erhielten sie im Jahr 2023 prestigeträchtige Auszeichnungen bei den Icelandic Design Awards.
Systemsprenger
Bereits seit ihrer gemeinsamen Kindheit im schwedischen Luleå sind die beiden Designer Axel Landström und Victor Isaksson Pirtti quasi unzertrennlich. Gemeinsam erlernten sie am Istituto Lorenzo de’ Medici für Schmuckkunst und Design in Florenz das Silberschmiedehandwerk, bevor sie in ihre Heimat Schweden zurückkehrten, um dort Industriedesign zu studieren. Den Spielplatz aus Kindertagen haben sie gegen ihr gemeinsames Studio Lab La Bla getauscht. Dort suchen sie heute nach lustigen und absurden Wegen, traditionelle Verfahren und Materialien neu zu erfinden. Dabei spielen Gegensätze eine große Rolle: weich und hart, abgelegen und urban, Bergbau und Landwirtschaft. Auch das Thema Abfallwirtschaft nimmt einen hohen Stellenwert ein: »Wir sind auf der Suche nach anderen Wegen der Herstellung. Der Designer hat eine große Verantwortung, denn er steht an der Schnittstelle zwischen der Suche nach Rohstoffen und der Art und Weise, wie wir produzieren«, so Lab La Bla.