Designers to watch: Was Sten Studio und James De Wulf so spannend macht
Wenn nackter Beton und Mineralien aus den Tiefen der Erde auf geballte Kreativität treffen, kann Außergewöhnliches entstehen. LIVING zeigt zwei Designstudios und ihre Entwürfe.
Das in Mexiko-Stadt ansässige Designlabor Sten Studio verwendet Mineralien in Form von Steinen und Kristallen als Musen für seine zeitgenössischen Möbel und Dekorationsobjekte. Da kein Stein dem anderen gleicht, sind die Stücke allesamt einzigartig und verkörpern sowohl Ästhetik als auch Spiritualität. Grundstein für die Gründung des Studios war die gemeinsame Leidenschaft für Geologie und für Industriedesign. Eine auf den ersten Blick möglicherweise seltsame Kombination, die aber mittlerweile sehr wohl ihre Berechtigung hat. Das Studio ist sowohl im In- als auch im Ausland unterwegs, um immer neue komplexe und vielfältige Mineralstrukturen für seine Objekte zu beschaffen. Und seine Arbeit trägt Früchte: Mittlerweile hat Sten Studio seine Arbeiten auf renommierten Messen wie der Design Miami ausgestellt. Allein im Jahr 2024 war es unter anderem auf der 1000 Vases in Paris, der Crafts Fair in London sowie auf der Art Week und der Design House in Mexiko-Stadt mit seinen Werken vertreten.

Kulturgut: Die Kollektion »Abyssal Astronomy« enthält Darstellungen von Naturphänomenen wie Sonnenfinsternissen und Erdumlaufbahnen. Sie wurde mithilfe von Techniken hergestellt, die schon bei den indigenen Völkern Mittelamerikas Verwendung fanden, und ehrt so deren handwerkliches Erbe.
(c) beigestelltBeton Poesie
Wenn man die Werke von James De Wulf betrachtet, könnte man meinen, er hätte nie etwas anderes gemacht. Doch weit gefehlt – seine Karriere startete der Absolvent der privat geführten Emory University in Atlanta, Georgia, als Immobilienentwickler. Der Besuch eines Betonwerks im Zuge seiner Arbeit entfachte seine Faszination für dieses Material. Es folgte ein Umzug nach Los Angeles im Jahr 2004, dort konzentrierte er sich zunächst auf die Installation von Betonarbeitsplatten. Schon bald geriet er in den Fokus von Designer:innen und Prominenten, der Rest ist Geschichte. Er gründete seine Boutique-Designfirma De Wulf Concrete, die Architekt:innen, Innenarchitekt:innen, den Einzelhandel und Privatkund:innen beliefert. In seinen Stücken verbindet er auf gekonnte und kreative Weise die Betontechnologie mit anderen Materialien wie Bronze, Messing, Stahl, Edelstahl und Eisen zu avantgardistischen und maßgeschneiderten Möbeln, Leuchten, Waschbecken, Arbeitsplatten sowie Spiel- und Tischtennistischen.