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Stark von unten: Warum Barfuß-Training gut für den ganzen Körper ist

Fitnessübungen
Gesundheit

Mehr Stabilität, bessere Haltung, gesunde Gelenke – wer beim Training öfter auf Schuhe verzichtet, aktiviert ganz neue Muskelgruppen. Wir zeigen, warum Barfuß-Training gerade jetzt so gefragt ist – und worauf Sie dabei achten sollten.

Barfuß gehen fühlt sich irgendwie nach Kindheit an – nach Sommer auf der Wiese, Freiheit und Abenteuer. Doch während wir als Kinder ganz selbstverständlich ohne Schuhe unterwegs waren, werden unsere Füße als Erwachsene meist in enge, dämpfende Sneakers oder feste Sportschuhe gesteckt. Und das, obwohl genau hier – an der Basis unseres Körpers – ein erstaunlich vielseitiges Trainingspotenzial liegt.

Barfuß-Training ist längst kein Geheimtipp mehr, vielmehr etabliert es sich als feste Größe in der Welt der funktionellen Fitness. Wer regelmäßig barfuß trainiert, stärkt nicht nur die Fußmuskulatur, sondern auch seine Haltung, Koordination und Balance – mit überraschend spürbaren Effekten.

Das Fundament des Körpers neu entdecken

Was viele nicht wissen: Unsere Füße bestehen aus über 100 Muskeln, Sehnen und Bändern. Sie sind das Fundament unseres Körpers – und übernehmen jeden Tag Höchstleistungen, ohne dass wir ihnen Aufmerksamkeit schenken. Dabei beeinflussen sie maßgeblich, wie wir gehen, stehen, laufen oder springen. Genau deshalb hat sich das sogenannte Barefoot Training zu einem faszinierenden Fitnessansatz entwickelt: Es trainiert nicht nur die Füße, sondern wirkt weit über sie hinaus.

Ob beim funktionellen Training, auf der Yogamatte oder mit Balance-Tools wie Wackelbrettern oder Schaumrollen – ohne Schuhe arbeitet die Tiefenmuskulatur auf Hochtouren. Gelenke werden stabilisiert, die Reaktionsfähigkeit verbessert sich und sogar die Körperhaltung kann sich spürbar verändern. Besonders spürbar wird das für Menschen mit häufigen Verspannungen, Rückenschmerzen oder instabilen Sprunggelenken.

Auch in der Regeneration zeigt Barfuß-Training Wirkung. Wer zum Beispiel nach einem langen Tag bewusst barfuß auf einem Igelball steht, Fußgewölbe und Zehen mobilisiert oder kleine Balanceübungen einbaut, aktiviert nicht nur die Muskulatur, sondern auch die faszialen Strukturen, die oft überlastet sind. Ein angenehmer Nebeneffekt: Die Durchblutung wird gefördert, kalte Füße verschwinden, und das Körpergefühl wird wacher.

Barfuß starten – so gelingt der Einstieg

Natürlich braucht es keine sportliche Höchstleistung, um davon zu profitieren. Schon kleine Übungen – wie barfußes Balancieren beim Zähneputzen oder ein bewusster Spaziergang über unebenen Untergrund – können helfen, die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern. Wer sich langsam steigern möchte, findet mittlerweile auch eine breite Auswahl an Produkten: von rutschfesten Matten über spezielle Barfußsocken bis zu minimalistischen Barfußschuhen für draußen.

Wichtig ist, dem Körper Zeit zu geben. Wer jahrelang mit stützenden Schuhen trainiert hat, sollte seine Füße nicht überfordern. Ein sanfter Einstieg ist der Schlüssel – zum Beispiel bei Yoga-Einheiten oder kurzen Barfuß-Phasen auf der Matte. Und wer noch unsicher ist: Viele Studios bieten gezielte Einsteigerkurse für funktionales Training mit Barfußfokus an.

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