Wie eine einfache Yogapose den Cortisolspiegel senken kann
Stress blockiert häufig den Weg in einen erholsamen Abend. Eine simple, aber wirkungsvolle Yogahaltung kann helfen, das Stresshormon Cortisol auf natürliche Weise zu regulieren. Wir zeigen, wie Sie die Pose korrekt ausführen und warum sie besonders abends so effektiv ist.
Cortisol ist unser zentrales Stresshormon, wichtig für Energie, Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit. Doch wenn der Spiegel chronisch erhöht ist, etwa durch beruflichen oder emotionalen Druck, kann das zu Einschlafproblemen, innerer Unruhe und sogar langfristigen Gesundheitsrisiken führen.
Eine bewusste Entspannungsroutine am Abend hilft, das vegetative Nervensystem zu beruhigen und den Körper in den sogenannten Parasympathikus-Modus zu versetzen, den Zustand, in dem Regeneration möglich ist. Bestimmte Yogapositionen sind besonders geeignet, diesen Übergang sanft zu unterstützen.
Die Praxis: »Beine an der Wand«
Die sogenannte Viparita Karani-Pose, im Deutschen meist als »Beine-an-der-Wand«-Haltung bezeichnet, zählt zu den klassischsten regenerativen Yogaübungen. Sie kombiniert die beruhigende Wirkung einer Umkehrhaltung mit der Zugänglichkeit einer passiven Pose. Wirkungen im Überblick:
- Beruhigung des Nervensystems
- Reduktion des Cortisolspiegels (unterstützt durch Studien zu Restorative Yoga)
- Verbesserung der Durchblutung
- Entlastung für Beine, Füße und Lendenwirbelsäule
- Vorbereitung auf einen tieferen, erholsameren Schlaf
Anleitung: So geht die Pose richtig
- Unterlage vorbereiten: Legen Sie eine Yogamatte oder Decke an eine freie Wand.
- Position einnehmen: Setzen Sie sich seitlich an die Wand, schwingen Sie die Beine hoch und legen Sie den Rücken flach am Boden ab. Das Becken sollte möglichst nah an der Wand liegen.
- Haltung finden: Lassen Sie Arme und Schultern locker sinken. Die Handflächen zeigen nach oben oder ruhen auf dem Bauch.
- Dauer: Verweilen Sie 5 bis 15 Minuten in der Haltung – je nach persönlichem Wohlbefinden.
- Auflösen: Ziehen Sie die Knie zur Brust, drehen Sie sich zur Seite und kommen Sie langsam zum Sitzen.
Tipp: Für zusätzliche Entlastung im unteren Rücken kann ein gefaltetes Handtuch unter das Becken gelegt werden.
Für wen ist die Haltung geeignet?
Diese Pose ist grundsätzlich für die meisten Menschen geeignet – insbesondere bei innerer Unruhe, nach einem langen Arbeitstag oder intensiver körperlicher Belastung. Besonders empfehlenswert ist sie:
- als Bestandteil der abendlichen Routine
- nach langen Phasen des Sitzens oder Stehens
- bei geschwollenen Beinen oder müden Füßen
Mit Vorsicht anwenden bei:
- erhöhtem Augeninnendruck (z. B. Glaukom)
- akuten Bandscheibenproblemen
- Bluthochdruck (nur nach ärztlicher Rücksprache)