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Mehr Fülle, mehr Balance – Ballaststoffe als stille Gesundheitsbooster

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Sie tauchen auf kaum einer Einkaufsliste auf, sind in keiner Diät das Gesprächsthema und doch wirken sie im Hintergrund für unsere Gesundheit: Ballaststoffe. Warum sie nicht nur die Verdauung unterstützen, sondern auch langfristig zu mehr Wohlbefinden beitragen können.

Ballaststoffe gehören zu jenen Nährstoffen, die selten im Mittelpunkt stehen und dabei so viel leisten. Sie machen nicht satt im klassischen Sinn, liefern keine Kalorien, gelten manchmal sogar als »unmodern«. Und doch: Wer ausreichend Ballaststoffe zu sich nimmt, tut seinem Körper täglich etwas Gutes.

Was genau sind Ballaststoffe?

Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel – also Fasern, die im Dünndarm nicht zerlegt, sondern erst im Dickdarm weiterverarbeitet werden. Sie liefern keine Energie, aber sie regen die Verdauung an, stabilisieren den Blutzuckerspiegel und sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl.

Man unterscheidet zwischen:

  • löslichen Ballaststoffen, etwa aus Hafer, Obst oder Hülsenfrüchten – sie quellen im Darm auf und fördern die Darmflora.
  • unlöslichen Ballaststoffen, etwa aus Vollkornprodukten oder Gemüse – sie sorgen für Volumen im Darm und bringen Bewegung in den Verdauungsprozess.

Warum sie so wichtig sind

Ein ausgewogener Ballaststoffkonsum unterstützt nicht nur die Verdauung, er wirkt auch vorbeugend gegen Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Darmträgheit. Zudem tragen Ballaststoffe zur Regulierung des Cholesterinspiegels bei und fördern ein gesundes Mikrobiom, also die Bakteriengemeinschaft im Darm.

Die Empfehlung der Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) liegt bei rund 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag. Das entspricht ca.:

  • 2–3 Portionen Gemüse
  • 2 Portionen Obst
  • 1–2 Vollkorngetreideprodukten (z. B. Haferflocken, Vollkornbrot)
  • plus Hülsenfrüchte und Nüsse nach Bedarf

Die Realität liegt jedoch deutlich darunter – laut Untersuchungen nehmen viele Menschen in Österreich (und auch in Deutschland) nur rund 15 bis 20 Gramm pro Tag zu sich.

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Wie man mehr Ballaststoffe in den Alltag bringt

  • Frühstück mit Mehrwert: Statt Weißbrot ein Porridge mit Haferflocken, Nüssen, Leinsamen und frischem Obst.
  • Mehr Gemüse, mehr Textur: Rohkost, Ofengemüse, Salate oder auch Gemüsesuppen – Vielfalt schafft Volumen.
  • Hülsenfrüchte integrieren: Linsen, Kichererbsen, Bohnen – gekocht, als Dip, als Einlage oder Salatbasis.
  • Vollkorn statt Auszugsmehl: Bei Brot, Pasta oder Reis lohnt der Griff zur Vollkornvariante, nicht nur wegen der Fasern, sondern auch wegen des Geschmacks.
  • Getrocknete Früchte und Nüsse als Snack: in Maßen eingesetzt, liefern sie Ballaststoffe und gute Fette.

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Wichtig: Ballaststoffe brauchen Flüssigkeit, deshalb immer ausreichend trinken, damit sie im Darm ihre Wirkung entfalten können.

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