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Jodmangel erkennen und ausgleichen: Warum das Spurenelement so wichtig ist

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Jod ist ein unterschätzter Mikronährstoff – dabei spielt es eine zentrale Rolle für unsere Schilddrüse, den Stoffwechsel und die geistige Entwicklung. Warum Jodmangel so häufig ist, woran man ihn erkennt und wie man sich ausreichend versorgt erfahren Sie hier.

Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das vor allem für die Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt wird. Diese Hormone steuern zahlreiche Prozesse im Körper: von der Regulation des Stoffwechsels über die Temperaturkontrolle bis hin zu geistiger Leistungsfähigkeit, Herzfunktion und Wachstum. Besonders in der Schwangerschaft und Kindheit ist eine ausreichende Jodzufuhr entscheidend, denn sie beeinflusst die Hirnentwicklung des Kindes und beugt kognitiven Entwicklungsstörungen vor.

Warum ist Jodmangel so verbreitet?

In vielen Regionen Europas – auch in Deutschland und Österreich – gelten die Böden als jodarm. Das bedeutet: In pflanzlichen Lebensmitteln und tierischen Produkten aus regionaler Landwirtschaft ist von Natur aus wenig Jod enthalten. Wer sich zudem salzarm, vegetarisch oder vegan ernährt und keine jodierten Produkte konsumiert, riskiert einen Mangel. Auch Menschen mit erhöhtem Bedarf (z. B. Schwangere, Stillende), ältere Personen oder chronisch Kranke zählen zu den Risikogruppen.

Symptome eines Jodmangels

  • Antriebslosigkeit und Müdigkeit
  • Kälteempfindlichkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Gewichtszunahme trotz normaler Ernährung
  • Trockene Haut, Haarausfall
  • Zyklusunregelmäßigkeiten
  • Vergrößerte Schilddrüse (Kropf, Struma): Ein ausgeprägter Mangel kann zu einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) führen – mit weitreichenden gesundheitlichen Folgen.

Natürliche Jodquellen im Alltag

Jod lässt sich am besten über die Ernährung aufnehmen. Zu den jodreichen Lebensmitteln zählen:

  • Seefisch und Meeresfrüchte (z. B. Kabeljau, Schellfisch, Hering)
  • Algen (vor allem Nori, Wakame – Achtung bei Überdosierung!)
  • Jodiertes Speisesalz
  • Milch und Milchprodukte
  • Eier

Tipp: Wer wenig oder keine tierischen Produkte isst, sollte besonders auf eine jodreiche Ernährung achten oder gegebenenfalls nach ärztlicher Rücksprache mit einem Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen.

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Jodversorgung in sensiblen Lebensphasen

In der Schwangerschaft und Stillzeit steigt der Jodbedarf deutlich an – von etwa 200 µg auf 230–260 µg pro Tag. Die WHO empfiehlt in dieser Phase eine Supplementierung, um die gesunde Entwicklung des Kindes zu unterstützen. Auch während der Pubertät, bei Schilddrüsenerkrankungen oder in den Wechseljahren sollte die Jodversorgung besonders im Blick behalten werden.

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