Fünf Fragen an Dermatologin Dr. Ursula Tonar

Epigenetik ist das neue Schlagwort der Hightech-Kosmetik – und eine, die weiß, was dahintersteckt, ist Dr. Ursula Tonar. Die Wiener Ärztin und Gründerin von Dr. Tonar Cosmetics gilt als Vorreiterin auf dem Gebiet der epigenetischen Hautpflege. Im Interview erklärt sie, wie moderne Pflege gezielt auf zelluläre Prozesse wirkt, welche Wirkstoffe wirklich etwas können – und warum es nie zu früh ist, damit zu beginnen.

Happy Life: Was genau bedeutet epigenetische Hautpflege und worin liegt der Unterschied zur klassischen Anti-Aging-Kosmetik?

Dr. Ursula Tonar: Epigenetische Hautpflege basiert auf einem neuen wissenschaftlichen Ansatz. Statt nur Symptome der Hautalterung wie Trockenheit oder Fältchen zu behandeln, zielt sie darauf ab, zelluläre Prozesse zu beeinflussen – also jene Mechanismen, die z. B. für Regeneration oder Kollagenbildung zuständig sind. Die sogenannten »epigenetischen Schalter« in unseren Genen werden durch Umweltfaktoren und Lebensstil – aber auch durch gezielte Pflege – aktiviert oder gehemmt. Der Unterschied zur klassischen Anti-Aging-Kosmetik? Letztere wirkt meist oberflächlich, während epigenetische Produkte tief auf die Zellfunktionen einwirken.

Ab wann lohnt es sich, mit epigenetischer Hautpflege zu beginnen – und ist sie eher präventiv oder reparativ wirksam?

Im Grunde gilt: Je früher, desto besser. Denn epigenetische Veränderungen in der Haut können schon früh im Leben durch Stress, UV-Strahlung oder Schlafmangel entstehen. Wer früh mit der richtigen Pflege beginnt, kann viel bewirken – besonders präventiv. Aber auch bei bereits geschädigter oder reifer Haut zeigen epigenetisch aktive Inhaltsstoffe Wirkung: Sie regen »vergessene« Zellfunktionen wieder an und helfen, die Hautstruktur zu verbessern. Kurz gesagt: Die Pflege ist sowohl vorbeugend als auch reparierend wirksam.

Welche Wirkstoffe spielen in der epigenetischen Hautpflege eine besondere Rolle?

Besonders wirksam sind Glykolsäure, Vitamin A und das Peptid Royal Epigen P5®. Glykolsäure ist eine sanfte Fruchtsäure mit Peelingeffekt, die die Hauterneuerung ankurbelt und Poren verfeinert. Vitamin A wirkt antioxidativ, schützt vor Zellalterung und sorgt für straffere, glattere Haut. Royal Epigen P5® wiederum ist ein epigenetisch aktives Peptid, das die Kollagenproduktion unterstützt und den Teint sichtbar vitalisiert. Diese Wirkstoffe arbeiten auf zellulärer Ebene und genau das macht sie so effektiv.

Welchen Einfluss haben äußere Faktoren wie UV-Strahlung, Stress oder Ernährung auf die epigenetische Hautalterung?

Diese Faktoren sind enorm einflussreich. Sie verändern nicht unser Erbgut, aber sie steuern, welche Gene aktiv sind und welche nicht – also ob unsere Haut eher regeneriert oder schneller altert. Epigenetische Pflege kann hier gezielt entgegenwirken. Noch wichtiger ist aber die Kombination mit einem gesunden Lebensstil: gesunde Ernährung, Bewegung, guter Schlaf, soziale Kontakte und Stressmanagement sind epigenetisch messbar wirksam – sogar stärker als manche Cremes.

Wie sieht Ihre persönliche Pflegeroutine aus und haben Sie einen Geheimtipp?

Ich verwende morgens ein antioxidatives Hyaluronserum mit Ectoin und eine mikrobiomfreundliche Tagespflege. Abends reinige ich mit einem milden Gel, trage ein regenerierendes Peptidserum auf und verwende die Augencreme mit Vitamin A und eine Glykolsäure-Nachtpflege. Mein Geheimtipp: Mit ein 1-2 Tropfen des Q10-Gesichtsöls LIFT lässt sich jede Pflege anreichern und der Haut damit einen wunderschönen Glow verleihen!