Die besondere Wirkung der Klangschalentherapie
Den Körper wahrnehmen, entspannen und genießen. Mit sich selbst in Kontakt kommen und sich von Stress befreien. All das gelingt mit Klang auf ganz natürliche Weise.
Bedenkt man, dass sich der Gehörsinn eines Fötus bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche ausbildet und als letzter Sinn beim Sterben schwindet, wird einem die Wichtigkeit von Klängen bewusst. In den Lebensphasen dazwischen sind wir aufgrund der heutigen Reizüberflutung, der Hektik, des Leistungs- und Optimierungsdrucks oft einmal schnell gestresst. Nicht umsonst stuft die Weltgesundheitsorganisation WHO Stress als eine der größten Gesundheitsrisiken der westlichen Welt ein.
Wenn das sensible Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele durch zu viel Stress und Druck aus dem Gleichgewicht gerät, manifestiert sich das auf körperlicher, mentaler oder seelischer Ebene. Passiert dies, wünschen wir uns mitunter in den Mutterleib zurück, wo alles nur gedämpft von außen an uns herankam, oder zumindest an einen Ort, wo wir in diesem schwebenden Zustand des Urvertrauens den symbolischen Reset-Knopf drücken.
Wirkung des Klangs
Eine Klangschalenmassage oder ein Klangbad kann ein Weg dorthin sein. Sie haben ihren Ursprung in der indischen Heilkunst, die in Klängen die Kraft der Aktivierung der Selbstheilungskräfte sieht.
Dieser Überzeugung ist auch Peter Hess, ein deutscher Ingenieur, der vor über
40 Jahren durch Aufenthalte in Nepal mit dem Thema in Berührung kam, daraus seine westliche Methode der ganzheitlichen Klangmassage entwickelte und 1984 das Peter Hess Institut gründete, das mittlerweile ein Netzwerk an weltweiten Akademien umfasst: »Die harmonischen Klänge und sanften Schwingungen der Klangschalen können, in Verbindung mit einer entsprechenden Haltung der Klang gebenden Person, eine ungemein heilsame Wirkung entfalten«, so der Experte. Diese seien sehr vielfältig und würden von Entspannung, über die Stärkung der Körperwahrnehmung bis hin zu Emotionsregulation und Verbesserung mentaler Fähigkeiten reichen.
Die Klänge der Klangschalen scheinen uns auf eine ganz besondere Weise vertraut, sie wecken bei den meisten Menschen schnell Gefühle von Geborgenheit, Sicherheit und Vertrauen. Das trägt an sich schon heilsames Potenzial in sich.
Die Arten von Klangtherapie
Dementsprechend breit gefächert sind die Einsatzgebiete von Klangmethoden: Sie reichen von der Geburtsvorbereitung und die Arbeit mit Kindern über Prävention und Stressmanagement, Coaching, Therapie, Medizin und Pflege für jedes Alter – bis
hin zur Sterbebegleitung.
Positiv ist auch, dass die Selbstanwendung ohne großen Aufwand möglich ist. Peter Hess verrät dazu eine Achtsamkeitsübung: »Stellen Sie eine Klangschale auf ein Kissen auf dem Schreibtisch, klingen Sie sie an und lauschen Sie mit geschlossenen Augen. Der leiser werdende Klang ist wie eine Einladung, ihm in die Ruhe und Stille zu folgen.« Durch das langsame Vergehen der Klänge werden wir zum Hinhören aufgefordert, was unsere volle Aufmerksamkeit beansprucht. Dabei wird die Atmung ruhiger und das Nervensystem fährt herunter, was mit Entspannung, geistiger Klarheit und frischer Energie einhergeht.
Esoterik?
Zweifler:innen, die jahrtausendealte Klangmethoden als esoterisch bezeichnen oder denken, man müsse daran glauben, stehen heute Forschungsprojekte, Studien und medizinische Messwerte gegenüber – in verschiedensten Disziplinen wie etwa der Kardiologie in Zusammenhang mit Bluthochdruck, Neurologie in Bezug auf Demenz oder HNO-Medizin bei Tinnitus. Wie das möglich ist? Ausgehend von den biophysikalischen Ordnungstherapien, die alle Lebewesen als schwingende Systeme sehen, können Disbalancen durch Klänge und Schwingungen der Klangschalen den Organismus wieder auf seine natürliche, gesunde Schwingung einstimmen, die als Gedächtnisspur in den Körperzellen abrufbar ist.
Ein Plus für die Entspannung
Oberste Priorität hat dabei immer die Entspannung, dies ist zugleich die beste Nachricht an dieser Stelle. Denn im Gegensatz zu Meditation, autogenem Training, Pilates, Qigong oder Yoga müssen wir bei der Klangmassage nicht aktiv werden, sportlich oder geübt sein. Trotzdem tritt die Entspannung meist schon nach wenigen Minuten ein. Der Nachweis mittels EEG-Messungen der Gehirnfrequenzen macht sicher. Denn Fakt ist, dass ein entspannter Körper mehr Kapazität hat, auf Impulse zu reagieren. Und da er zu etwa 70 Prozent aus Flüssigkeiten besteht, versetzt die Schwingung der Klangschale die Zellen in Bewegung. So können Verspannungen und Blockaden gelöst werden, während sich der Kreislauf beruhigt, bei regelmäßiger Anwendung die Schlafqualität verbessert und die Resilienz gestärkt wird.
Jedes einzelne Mal breitet sich während und beim Nachspüren am Ende der Klangmassage Ruhe im Körper aus, ein besseres Konzentrationsvermögen und Fokus kehren zurück und ein Gefühl der Leichtigkeit stellt sich ein.