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Der Gender Exercise Gap: Warum Frauen weniger Sport machen als Männer

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Frauen bewegen sich weltweit durchschnittlich 40 Minuten weniger pro Woche als Männer – ein Unterschied, der als Gender Exercise Gap bekannt ist. Doch warum bleibt für viele Frauen weniger Zeit für Sport, und welche Lösungen gibt es?

Sport und Bewegung sind essenziell für die körperliche und mentale Gesundheit – doch nicht alle Menschen haben die gleichen Möglichkeiten, aktiv zu sein. In der 2023 veröffentlichten Studie »State of Mind« hat der Sportartikelhersteller Asics in einer groß angelegten Untersuchung herausgefunden, dass Frauen weltweit weniger Sport treiben als Männer. Dieser Unterschied wird als »Gender Exercise Gap« bezeichnet und beeinflusst nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern auch die Gesundheit. Doch was genau sind die Ursachen dieses Ungleichgewichts – und wie kann es behoben werden?

Ursachen des Gender Exercise Gaps

  • Zeitmangel durch multiple Verpflichtungen: Viele Frauen jonglieren zwischen Beruf, Haushalt und Kinderbetreuung, was ihre Freizeit für sportliche Aktivitäten einschränkt. Bei der Befragung gaben 74 % der Frauen an, dass Zeitmangel sie vom Sport abhält.
  • Finanzielle Barrieren: Die Kosten für Fitnessstudios oder Trainer können für Frauen ein Hindernis darstellen. 53 % der Frauen sehen finanzielle Aspekte als Hürde für regelmäßige sportliche Betätigung.
  • Gesellschaftliche Erwartungen und Rollenbilder: Traditionelle Geschlechterrollen können dazu führen, dass Frauen weniger Zeit für sich selbst einplanen, da sie oft das Gefühl haben, zuerst für andere sorgen zu müssen.
  • Psychologische Barrieren: Ein Mangel an Selbstvertrauen oder die Angst vor negativer Beurteilung können Frauen davon abhalten, sportlich aktiv zu werden. 31 % der Befragten gaben an, dass fehlendes Selbstbewusstsein sie vom Sport abhält.

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Strategien zur Überwindung des Gender Exercise Gaps

Um den »Gender Exercise Gap« zu überwinden, ist es wichtig, dass Frauen bewusst Zeit für Bewegung in ihren Alltag integrieren – auch wenn Verpflichtungen wie Beruf, Familie und Haushalt oft im Vordergrund stehen. Eine gezielte Planung kann helfen, Sport zur Priorität zu machen, sei es durch feste Trainingstermine, kurze, aber effektive Workouts oder gemeinsames Training mit Freunden oder der Familie.

Zudem kann es hilfreich sein, Sport mit anderen Aktivitäten zu kombinieren – etwa in den Arbeitsweg eine kleine Laufeinheit einzubauen, Online-Workouts von zu Hause aus zu nutzen oder sich für aktive Freizeitgestaltungen wie Tanzen, Wandern oder Radfahren zu entscheiden. Auch das Setzen realistischer Ziele und das Finden einer Sportart, die wirklich Freude bereitet, kann die Motivation langfristig steigern.

Wichtig ist außerdem, dass gesellschaftliche Strukturen Frauen dabei unterstützen, sich Zeit für ihre eigene Gesundheit zu nehmen. Eine gleichmäßigere Aufteilung von Haus- und Betreuungsarbeit sowie ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung von Bewegung können dazu beitragen, dass Sport nicht als Luxus, sondern als essenzieller Bestandteil eines gesunden Lebensstils angesehen wird. Indem Frauen selbst aktiv ihre Prioritäten setzen und sich bewusst Freiräume für Sport schaffen, kann der »Gender Exercise Gap« Stück für Stück verringert werden.

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