Inhalt

Penthesilea ist die Königin der Amazonen. Dieses Kriegerinnenvolk erhält sich folgendermaßen am Leben: Mars wählt je einen Mann für die Kriegerinnen aus, den sie dann im Kampf besiegen müssen und der infolge zum Erzeuger ihrer Kinder erklärt wird. Männliche Nachkommen werden getötet, nur weibliche überleben und werden zu Kriegerinnen ausgebildet. Die Männer werden danach wieder freigelassen, eine Liebesbeziehung ist aber nicht möglich.

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Penthesilea verliebt sich allerdings in Achill und wird von ihm im Kampf verwundet. Prothoe, ihre Vertraute, kann diesen überreden, Penthesilea im nächsten Kampf gewinnen zu lassen. Sie bemerkt den Schwindel und tötet ihren Geliebten aus Wut, anschließend zerfleischt sie ihn mit ihren Hunden. Sie kann erst nicht glauben, dass sie es war, die diese Tat begangen hat. Aus Schmerz darüber folgt sie ihm in den Tod nach.

Werkgeschichte

Kleists Drama aus dem Jahr 1808 ist in 24 Auftritte gegliedert, die vermutlich an die 24 Gesänge aus der Ilias erinnern sollen. Die Figur der Penthesilea entnimmt er der griechischen Mythologie. Er orientiert sich auch an den Tragödien von Euripides, genauer an Medea und den Bacchen.

Ein Vorabdruck des Dramas wurde in der Zeitschrift Phöbus abgedruckt. Die Aufführungstauglichkeit des Stücks wurde zu Kleists Zeiten stark angezweifelt, Goethe lehnte das Werk ab und auch andere kritische Stimmen erklärten es für nicht bühnentauglich, beispielsweise aufgrund des grausamen Zerreißens von Achill.

Aufführungsgeschichte

Aufgrund der Ablehnung, die das Drama erfuhr, wurde es erst 65 Jahre nach Kleists Tod, 1876, am Königlichen Schauspielhaus Berlin uraufgeführt.

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Am Volkstheater war das Stück 2004 zu sehen, bei den Salzburger Festspielen wurde es 2018 neu inszeniert. 2019 feierte das Drama im Thalia Theater Premiere. Auch das Schauspielhaus Bochum und das Schauspielhaus Leipzig inszenierten Penthesilea, im Theater Basel wird es 2022 auf der Bühne zu erleben sein.

Es existieren zahlreiche Hörspieladaptionen des Stoffs sowie einige musikalische Bearbeitungen. Darunter sind vier Opern, eine Ouvertüre, eine sinfonische Dichtung und ein sinfonisches Vorspiel. Recht erfolgreich war die Opernadaption von Othmar Schoeck, die einige Male aufgeführt wurde, 2019 auch am Landestheater in Linz.