90 Opernrollen und 800 Lieder umfasste das Repertoire der 2018 verstorbenen Opernsängerin Montserrat Caballé. Mit 4000 Auftritten legte sie in etwa fünfmal so viele wie ihre Kollegin Maria Callas hin. Als Diva wollte „La Montse", wie sie in den Medien häufig genannt wurde, trotzdem nicht bezeichnet werden. „Mich als eine Diva zu betrachten, ist absurd und idiotisch. Wenn ich auf die Bühne gehe, bin ich schlichtweg La Montse und nicht mehr", sagte sie einst.

Anzeige
Anzeige

Durchbruch in New York

Aufgewachsen ist María de Montserrat Bibiana Concepción Caballé, so der volle Name der Starsopranistin, in einer vom spanischen Bürgerkrieg gebeutelten Familie. Montserrat Caballé musste im Alter von zwölf Jahren die Schule verlassen und als Näherin zum Familienunterhalt beitragen. Ihr Talent war aber schon damals zu erkennen und wurde von Mäzenen gefördert. Mitte der fünfziger Jahre zog die Familie in die Schweiz, wo sie an der Baseler Oper debütierte. Danach war sie in Bremen engagiert. Der internationale Durchbruch gelang Caballé aber erst Mitte der sechziger Jahre – in der Titelrolle von Donizettis „Lucrezia Borgia“ in der Carnegie Hall in New York. Als Ersatzbesetzung wurde sie derart begeistert gefeiert, dass die Metropolitan Opera sie verpflichtete.

Akzeptiere bitte die Marketing Cookies, um diesen Inhalt zu sehen.

Cookie Einstellungen

Zusammenarbeit mit Freddie Mercury

Es ist auch ihrer Offenheit gegenüber anderen Genres zu verdanken, dass Montserrat Caballé mit ihrer Arbeit auch Menschen erreichte, die bislang keinen Kontakt zur Oper hatten. 1992 erschien der für die Olympischen Spiele geschriebenen Song „Barcelona“, den sie gemeinsam mit Freddie Mercury aufgenommen hatte. „Da standen an der Wiener Staatsoper ganz junge Menschen am Bühneneingang. Die wollten ein Autogramm, sie haben nur gesagt: Sie sind doch die Frau, die mit Freddie Mercury aufgetreten ist“, erinnerte sich die Sopranistin. Neben ihrer Karriere unterstützte sie soziale Vorhaben der Vereinten Nationen und engagierte sich in der Nachwuchsförderung.

Anzeige
Anzeige

Als stimmlich besonders außergewöhnlich wurden ihr seidiges Timbre, ihr unglaublich langer Atem und ihre zauberhaft schwebenden Pianissimi wahrgenommen. Maria Callas beschrieb sie wie eine „sanfte Brise auf der Haut".

Zu den aktuellen Opern-Spielterminen!