Zum Inhalt springen
© Shutterstock

Sonnencreme-Paradoxon: Warum UV-Schutz oft trügerisch ist

Sonne
Gesundheit
Skin Care

Sonnencreme gilt als unverzichtbar für gesunde Haut und doch zeigt sich in Studien immer wieder: Wer regelmäßig cremt, hat nicht automatisch weniger Hautschäden. Wir verraten Ihnen was es mit diesem Paradoxon auf sich hat und wie Sie sich effektiv schützen können.

Der Griff zur Sonnencreme gehört für viele zur täglichen Routine – ob im Sommerurlaub oder im Alltag. Die gesundheitlichen Vorteile sind unbestritten: Sonnencreme schützt vor Sonnenbrand, beugt frühzeitiger Hautalterung vor und reduziert das Hautkrebsrisiko. Dennoch zeigt sich in Umfragen und dermatologischen Untersuchungen ein überraschendes Phänomen: Menschen, die regelmäßig Sonnenschutz verwenden, sind nicht automatisch besser geschützt. Dieses sogenannte Sonnencreme-Paradoxon wirft Fragen auf und rückt die richtige Anwendung von UV-Schutz in den Fokus.

Zu viel Vertrauen, zu wenig Wirkung

Das Kernproblem des Paradoxons liegt in einem weit verbreiteten Irrtum: Viele Menschen verlassen sich auf ihre Sonnencreme und überschätzen gleichzeitig ihre Schutzwirkung. Studien zeigen, dass sich Nutzer:innen nach dem Eincremen deutlich länger in der Sonne aufhalten als ohne Schutz. Was dabei oft vergessen wird: Der Lichtschutzfaktor (LSF) verlängert lediglich die Eigenschutzzeit der Haut, aber ersetzt keine schattige Pause oder schützende Kleidung.

Hinzu kommt, dass Sonnencreme häufig zu sparsam aufgetragen wird. Dermatolog:innen empfehlen etwa zwei Milligramm Creme pro Quadratzentimeter Haut, das entspricht bei einem Erwachsenen rund 30 bis 40 Millilitern für den ganzen Körper. In der Realität wird meist nur ein Bruchteil dieser Menge verwendet. Auch das Nachcremen, besonders nach dem Schwimmen oder Schwitzen, wird oft vernachlässigt.

© Shutterstock

Der richtige Umgang mit Sonnenschutz

Um das Sonnencreme-Paradoxon zu vermeiden, kommt es nicht nur auf das Produkt selbst, sondern vor allem auf die Anwendung an. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Reichlich und gleichmäßig auftragen: Am besten etwa 15 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad, damit der Schutzfilm sich gut entfalten kann.
  • Regelmäßig nachcremen: Mindestens alle zwei Stunden – bei Wasserkontakt oder starkem Schwitzen noch häufiger.
  • Schatten suchen: Besonders zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die UV-Strahlung am intensivsten ist.
  • Kleidung und Sonnenhut: Mechanischer Schutz ist eine wertvolle Ergänzung zur Creme.
  • Nicht nur im Urlaub: UV-Strahlung wirkt auch im Alltag – bei Spaziergängen, Autofahrten oder auf dem Balkon.
Redaktion
Autor
Mehr zum Thema
1 / 12