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Set-Point-Theorie: Warum das Wohlfühlgewicht vorbestimmt ist

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Viele Frauen haben sich angewöhnt, zwanghaft einem Schönheitsideal hinterher zu laufen, zwängen sich in zu enge Fashion-Pieces und quälen ihren Körper mit einer Vielzahl an Diäten, die alle nur kurzzeitig für ein besseres Gefühl sorgen. Die Set-Point-Theorie setzt genau dort an und lüftet das Geheimnis um das ganz individuelle Wohlfühlgewicht.

Schon im frühesten Kindesalter bekommt man unterschiedlichste Glaubenssätze mit an die Hand, Aufforderungen wie »Iss deinen Teller leer« oder »Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages« verankern sich tief im Bewusstsein eines Heranwachsenden und beeinflussen auch im späteren Leben die Ernährungsroutinen. Viele vergessen dabei komplett, ihrem Sättigungs- oder Hungergefühl Beachtung zu schenken und richten sich nicht nach den eigenen Bedürfnissen, sondern äußeren Faktoren, wie Essenszeiten und Benimmregeln.

Später im Leben kommen Serien, Filme und soziale Netzwerke hinzu, die uns beibringen, uns zu vergleichen und gewissen Schönheitsidealen zu entsprechen. Man neigt dazu, inspirierenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nachzueifern, sich bezüglich der Fitness- oder Ernährungsroutine beeinflussen zu lassen und den eigenen Körper in ein Muster zu zwängen, das häufig gar nicht der eigenen Natur entspricht. Denn: Der Genpool eines jeden Menschen ist so einzigartig wie der Fingerabdruck. Dort setzt die Set-Point-Theorie an.

Die Set-Point-Theorie

Wer schon einmal eine Diät verfolgt hat, kennt es mit Sicherheit: Ab einem gewissen Punkt geht es nur noch schwerlich voran, das Gewicht verändert sich kaum noch und der Körper scheint wie stillgelegt zu sein. Anderen wiederum fällt das Abnehmen grundsätzlich schwer und sie müssen nahezu dafür kämpfen, überhaupt an Gewicht zu verlieren. Ein Grund dafür könnte die sogenannte Set-Point-Theorie aus dem International Journal of Obesity sein. Sie besagt, dass jeder Körper darauf gepolt ist, ein individuelles, genetisch bedingtes Optimalgewicht zu verfolgen.

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Bei den einen fällt der Set Point höher aus, bei den anderen niedriger. Das kann frustrierend sein, wenn er über dem angestrebten Wunschgewicht liegt. Der Set Point liegt meistens in dem Bereich, in dem sich das Gewicht hält, wenn man sich über längere Zeit ausgewogen ernährt, moderat trainiert und wenig Stress hat.

Wie findet man seinen Set Point?

Wo genau sich das persönliche Wohlfühlgewicht einpendelt, merkt man meist erst, wenn man dem Körper ausreichend Zeit gibt, sich vom ungesunden, zehrenden Diät-Marathons zu erholen. Viele Menschen müssen erst wieder lernen, ihrem Hunger- und Sättigungsgefühl Folge zu leisten und intuitiver zu essen. Wer sich selbst besser zuhört, wird früher oder später merken, wo genau sich das Gewicht einpendelt, wenn man nicht mit radikalen Maßnahmen versucht, es zu senken.

Den persönlichen Set Point kann man zwar nicht wirklich beeinflussen, da er genetisch vorgegeben ist, allerdings kann man Stoffwechselstörungen oder -abweichungen vermeiden, in dem man dem Diätwahn entkommt und sich einer ausgewogenen, gesunden Ernährung zuwendet. Möglicherweise benötigt der Körper dabei etwas Unterstützung, die man ihm in Form von Supplements geben kann. Man sollte verstehen, dass Hungerperioden unter den Set Point nicht wirklich dauerhaft zu halten sind. Was meistens folgt, ist der Jojo-Effekt, der den Set Point bei weitem übersteigt. Wer dieser Spirale entkommt und gelassener mit sich und seinem Gewicht umgeht, wird feststellen, dass es gar nicht so schwer ist, sein Wohlfühlgewicht zu halten.

Carolin Chytrek
Autor
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