Low Sugar Trend: So gesund ist es, auf Zucker zu verzichten
Das Jahr 2025 steht ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit und Plant-Based-Produkten, wie Ernährungsforscherin Hanni Rützler in ihrem jährlichen FOODREPORT zusammengefasst hat. Und es ist noch ein besonderer Trend zu beobachten. Gesundheitsbewusste suchen immer häufiger nach Produkten, die zuckerarm sind.
Dass eine Zuckersucht für den menschlichen Körper ähnlich schädlich ist, wie eine Abhängigkeit nach Alkohol oder anderen Genussmitteln, ist längst kein Geheimnis mehr. Während vor tausenden von Jahren nur natürliche Produkte auf den Teller kamen, sind Lebensmittel in der heutigen Welt kaum frei von Zuckerzusätzen oder Süßungsmitteln.
Zucker als Sucht
Obwohl mittlerweile hinlänglich bekannt sein dürfte, dass übermäßiger Zuckerkonsum zu Übergewicht und einer Reihe von Krankheiten führen kann, verfallen noch immer viele Menschen dem süßen Gift. Blickt man auf die Geschichte der Menschheit zurück, gibt es für die Zucker-Zuneigung eine ganz einfache Erklärung: Als Menschen noch auf die Jagd gehen mussten und Lebensmittel knapp waren, gab die Süße an, wie energiereich Produkte sind. Früchte mit natürlichem Zuckergehalt oder Getreide mit hohem Kohlenhydratspiegel waren deshalb fast überlebenswichtig, da sie für schnelle Energie sorgten. Die Sehnsucht nach süßen, energiereichen Lebensmitteln ist in unserer Biologie also fest verankert.
Und es gibt noch einen psychologischen Hintergrund: In vielen Familien werden süße Lebensmittel als Belohnung eingesetzt, um Kinder zu erziehen. Wer einen Tag nicht mit seinem Geschwisterchen gestritten hat, bekommt ein Eis. Wer im Haushalt mitgeholfen hat, darf sich einen Riegel zum Nachtisch holen. Schon von kleinauf werden diese Kinder auf Zucker konditioniert, das eigene Verhalten wird mit dem süßen Stoff in Verbindung gesetzt und die Informationen im Belohnungssystem gespeichert. Genau das gleiche Prinzip gilt übrigens für Süßigkeiten, die als Trostmittel eingesetzt werden. Im späteren Leben kann sich daraus das berühmte Frustessen entwickeln, weil Zucker an Problemlösung erinnert.
Zucker in Maßen
Da heutzutage Nahrung im Überfluss vorhanden ist, sind wir auf schnelle Energietreiber längst nicht mehr so angewiesen wie unsere Vorfahren. Laut einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation sollte nur bis zu 10 Prozent der täglichen Energiezufuhr aus Zucker bestehen, besser sei eine noch geringere Menge. Doch das ist leichter gesagt, als getan, versteckt sich Zucker doch auch unter Bezeichnungen wie Glucose oder Fructose sowie Maltodextrin und Maltose in unserem Lebensmitteln. Wichtig zu wissen ist auch, dass Zucker nicht nur des Geschmacks wegen zugeführt wird, sondern in vielen Fällen auch für Konservierung sorgt.
Je nachdem, wie streng eine Zuckerfrei-Diät durchgeführt wird, können all diese Zutaten vom Speiseplan gestrichen werden. Auch Süßungsmittel wie Stevia oder Honig sind oft nicht erlaubt. Wer sich zu rasch alle Stoffe verbietet, riskiert Heißhungerattacken.
Was bringt eine zuckerfreie Ernährung?
Zucker und Kohlenhydrate sind schmackhaft und versorgen den Körper mit schneller Energie. Das ist soweit korrekt, allerdings bringt der Konsum auch viele Nachteile mit sich, die nicht zu unterschätzen sind. Nehmen wir zuckerhaltige Lebensmittel zu uns, steigt der Blutzuckerspiegel rasant an, fällt nach kurzer Zeit aber genauso rasant wieder ab, was zu Müdigkeit und Trägheit führen kann. Ernährt man sich stattdessen ausgewogen und zuckerarm, startet mit gesunden Lebensmitteln und verbindet die Mahlzeit mit einem Verdauungsspaziergang, bleibt der Blutzuckerspiegel eher konstant. Wichtig: Anhaltender Stress und Überbelastung können den Blutzuckerspiegel ebenfalls negativ beeinflussen und die Stoffwechselhormone Leptin und Ghrelin aus der Balance bringen. Diese sind besonders wichtig, um Hunger- und Sättingungsgefühl zu regulieren.
Weil Zucker auch zu Entzündungen im Körper führen kann und den gesamten Organismus sowie das Darm-Mikrobiom belastet, entstehen aus einer Überdosierung eine Reihe von Krankheiten. Eine Entgiftung sowie der Verzicht auf Zucker kann für weitreichende Verbesserung sorgen.
Haushaltszucker vs. Natürlicher Zucker
Wer seinem Körper etwas Gutes tun möchte, sollte im ersten Schritt den Konsum von Haushaltszucker, also zugesetztem Zucker, Fast Food, Backwaren und Süßigkeiten, reduzieren. Dieser ist für den menschlichen Organismus nicht nur unnötig, sondern auch gesundheitsschädlich. Dem gegenüber steht der natürliche Zucker, der in Lebensmitteln aus der Natur vorkommt. In Maßen konsumiert, können Früchte, Gemüse, Kartoffeln, Reis oder Hülsenfrüchte für den Körper sogar von Vorteil sein und ihn mit Energie, Ballaststoffen und wichtigen Nährstoffen beliefern. Einen gewissen Teil davon benötigen wir zum Überleben.