»Detox am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen« – das wäre eigentlich ein Superslogan für das tägliche Ölziehen. Gandusha, wie Ölziehen im Ayurveda genannt wird, hat in der indischen Heilslehre eine sehr lange Tradition. Schon seit Jahrtausenden wird es dort angewendet, um dem Mund Giftstoffe zu entziehen und so viele Krankheiten zu lindern. Wissenschaftliche Beweise, dass Ölziehen bei Kopfschmerzen, Hautproblemen und Co. hilft, gibt es keine. Was die Zahn­gesundheit betrifft, ist jedoch unumstritten, dass dieses morgendliche Mundhygiene-Ritual das Zahnfleisch stärkt, Karies verhindert und gegen Mundgeruch hilft. Vor allem, wenn man es richtig macht, ist das ein guter Grund, »Ja« zum täglichen Löffelchen Öl zu sagen.

Wann: Ölziehen sollte man direkt nach dem Aufstehen, noch bevor man irgendetwas zu sich nimmt. Vorher sollte man jedoch seine Zunge reinigen. Dazu einen Zungenschaber aus Edelstahl oder Kupfer hinten an der Zunge ansetzen und mit ganz sanftem Druck zur Zungenspitze hin ziehen. Den Vorgang sollte man mehrmals wiederholen, wobei sich gerade im hinteren Drittel der Zunge die meisten Bakterien ansammeln. Danach den Zungenschaber unter fließendem Wasser reinigen.

Wie: Ist die Zunge sauber, nimmt man einen Kaffeelöffel Mundziehöl – es kann jedoch auch Kokosöl sein – in den Mund. Das bewegt man nun fünf bis 20 Minuten lang hin und her. Man kann es kauen, durch die Zähne ziehen oder von einer Backe zur anderen saugen – jedoch nie damit gurgeln! Es ist ganz wichtig, dass das Öl die ganze Zeit über in Bewegung bleibt und nicht verschluckt wird, sonst landen die ganzen Bakterien erst recht in unserem Körper. Das Öl wird danach ausgespuckt und die Zähne werden die üblichen zwei Minuten geputzt. Danach mit dem Mundwasser seiner Wahl gurgeln – und fertig ist das Mundwerk