Wimpernseren im Faktencheck: Wirkung, Anwendung und Risiken
Wimpernseren versprechen längere, dichtere und kräftigere Wimpern, ganz ohne Extensions. Doch wie wirksam sind die Produkte tatsächlich? Und worauf sollte man bei der Anwendung achten? Ein Überblick über Wirkstoffe, Anwendungshinweise und mögliche Nebenwirkungen.
Wimpernseren sind kosmetische Präparate, die das natürliche Wachstum der Wimpern stimulieren und deren Struktur verbessern sollen. Je nach Zusammensetzung fördern sie entweder das Haarwachstum direkt oder stärken die Wimpern über pflegende Inhaltsstoffe. Ziel ist ein voller, dichter Wimpernkranz mit sichtbar verlängerten Härchen.
Die Produkte werden in der Regel mit einem feinen Applikator einmal täglich, meist abends, wie ein Eyeliner entlang des oberen Wimpernansatzes aufgetragen. Erste sichtbare Ergebnisse sind je nach Wirkstofftyp nach vier bis zwölf Wochen zu erwarten.
Zwei Wirkstoffgruppen mit unterschiedlichem Effekt
01. Hormonähnliche Wirkstoffe (Prostaglandin-Analoga)
Viele besonders wirksame Wimpernseren enthalten Derivate des Wirkstoffs Prostaglandin. Diese wurden ursprünglich in der Augenheilkunde eingesetzt und beeinflussen direkt die Haarwachstumsphasen. Der Effekt: verlängerte Wachstumsdauer, dichtere Wimpern und verringerter Haarausfall.
Vorteile:
- Schnell sichtbare Ergebnisse
- Längere und dichtere Wimpern innerhalb weniger Wochen
Nachteile:
- Potenzielle Nebenwirkungen wie Rötungen, Juckreiz, Pigmentverschiebungen am Lidrand oder in seltenen Fällen eine Veränderung des Augeninnendrucks
- Bei empfindlicher Haut oder bestehenden Augenerkrankungen nicht uneingeschränkt empfehlenswert
02. Pflegende Wirkstoffe ohne hormonelle Wirkung
Diese Seren setzen auf Inhaltsstoffe wie Biotin, Peptide, Panthenol, Rizinusöl oder Hyaluronsäure. Ziel ist die Verbesserung der Wimpernstruktur und die Pflege des Haarfollikels, nicht aber die direkte Stimulation des Wachstums.
Vorteile:
- Sehr gute Verträglichkeit
- Auch für empfindliche Augen geeignet
Nachteile:
- Längere Anwendungsdauer bis zum sichtbaren Effekt
- Oft weniger dramatische Ergebnisse als bei Prostaglandin-Seren
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Was gilt es bei der Anwendung zu beachten?
- Saubere Basis: Das Serum sollte immer auf gereinigter, trockener Haut angewendet werden. Make-up-Reste oder Pflegeprodukte sollten vorher entfernt werden.
- Richtige Dosierung: Einmal täglich genügt – mehr erhöht nicht die Wirksamkeit, sondern nur das Risiko von Reizungen.
- Auftragetechnik: Das Serum wird gezielt am oberen Wimpernkranz aufgetragen, nicht auf den Wimpern selbst.
- Geduld und Konsequenz: Erste Resultate zeigen sich frühestens nach vier Wochen. Die regelmäßige Anwendung ist entscheidend.
Gibt es Risiken?
Besonders bei Seren mit Prostaglandin-Derivaten sind Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen. Dermatolog:innen und Augenärzt:innen raten zu Vorsicht bei folgenden Punkten:
- Pigmentveränderungen: Der Lidrand kann sich bei längerer Anwendung dunkel verfärben.
- Hautreizungen: Rötungen, Brennen oder Juckreiz treten vereinzelt auf.
- Haare an unerwünschten Stellen: Kommt das Serum mit anderen Hautpartien in Kontakt, kann dort ebenfalls Haarwachstum angeregt werden.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zunächst ein prostaglandinfreies Serum testen oder ärztlichen Rat einholen, insbesondere bei vorbestehenden Augenproblemen.