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Heißhungerattacken? Diese Hormone regulieren den Stoffwechsel

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Wann immer wir versuchen, unser Gewicht und unsere Figur zu rechtfertigen, müssen die Gene herhalten. Tatsächlich lässt sich die Power des Stoffwechsels aber auf die Hormonzusammensetzung und -schwankung zurückführen, zum Teil zumindest. Verantwortlich für unser Essverhalten sind unter anderem zwei eher unbekannte Hormone.

Testosteron, Östrogen, Melatonin und Cortisol — mit vielen Hormonen, die im menschlichen Körper ihr Werk tun, hat sich die Forschung längst beschäftigt. So weiß man mittlerweile, dass ein Testosteron-Überschuss bei Frauen zu Haarausfall und Akne führen kann. Ein Melatoninmangel hingegen lässt uns schlechter schlafen.

Am menschlichen Stoffwechsel sind maßgeblich zwei Hormone beteiligt, die längst noch nicht so bekannt sind wie ihre Kollegen: Leptin und Ghrelin.

"Wunder"-Hormon Leptin?

Ersteres gehört zu den Protheohormonen und wird in den Fettzellen gebildet. Hat der Körper genug Nahrung aufgenommen und die Energiespeicher ordentlich gefüllt, sorgt der steigende Leptinspiegel im Blut für das Sättigungsgefühl. Außerdem ist es maßgeblich daran beteiligt, dass der Energieverbrauch des Körpers bei genügend Reserven angekurbelt wird. Beobachten kann man das zum Beispiel anhand eines höheren Blutdrucks. Fährt man nahrungstechnisch eher auf Sparflamme, bewirkt das Hormon genau das Gegenteil. Dann löst Leptin ein starkes Hungergefühl aus, führt den Körper in den Energiesparmodus und setzt die Fetteinlagerung in Gang. Leptin gilt also als Signalgeber für das Gehirn, bringt verschiedene Programme im menschlichen Stoffwechsel in Bewegung, wirkt aber stets ausgleichend.

Übeltäter Ghrelin?

Ghrelin, ein gastrointestinales Hormon, ist als Gegenspieler des Leptin bekannt. Es wird im Magen und der Bauchspeicheldrüse gebildet und reguliert die Ausschüttung von Wachstumshormonen. Hat man dem Körper länger keine Nahrung zugeführt, steigt der Ghrelin-Spiegel und sendet Hunger-Signale an das Gehirn, auch als Heißhunger bekannt. Das Tückische: Ghrelin schützt den Körper etwas zu sehr vor dem Verhungern, hemmt die Fettverbrennung und sorgt aktiv für die Einlagerung von Fett — insbesondere bei längeren Hungeretappen. Das ist der Grund, warum man nach einer Diät mit geringer Nahrungsaufnahme so häufig in die Jojo-Falle tappt... weil die Ghrelin-Speicher dann besonders erhöht sind.

Ausgleich

Wer einen gesunden Lebensstil pflegt und auf eine ausgewogene Ernährung achtet, muss sich normalerweise keine Gedanken um die Balance zwischen Leptin und Ghrelin machen. Auch Sport kann die Ausschüttung der beiden Hormone positiv beeinflussen. So wird Ghrelin eher im Zaum gehalten, während sich die Leptin-Spiegel erhöhen können.

Leptin und Ghrelin haben zwar maßgeblich Anteil am Stoffwechsel und dem Hungergefühl, allerdings spielen noch weitere Hormone wie Insulin und Cortisol eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, das Körpergewicht zu halten oder zu senken. Dementsprechend sollten auch Blutzuckerschwankungen, wodurch Insulin ausgeschüttet wird, sowie Stress, was Cortisol in die Höhe treibt, vermieden werden.

Carolin Chytrek
Autor
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