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Gewohnheiten verändern: So lange dauert's wirklich

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Man sagt, es dauert 21 Tage, um Gewohnheiten aktiv zu verändern und sich an diese Veränderung zu gewöhnen. 21 Tage, die es benötigt, um eine neue Ernährungsweise zu etablieren, sich auf eine Fitness-Routine einzulassen oder seinen Alltag anders zu strukturieren. Doch laut einer neuen Studie sei die Zeitspanne viel größer als bisher angenommen.

Wie lange dauert es wirklich, eine neue Lebensweise zur Gewohnheit werden zu lassen und eine Anpassung der Stellschrauben zu verinnerlichen? Ist die Vorgabe von 21 Tagen überhaupt noch tragbar?

Diese Fragen hat sich ein Team der »University of South Australia« gestellt und intensiv daran geforscht. Die Studie, die übersetzt auf den Titel »Zeit für die Bildung einer Gewohnheit: Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse der Bildung von Gesundheitsverhaltensgewohnheiten und ihrer Determinanten« hört, wurde Ende 2024 durchgeführt und fertiggestellt. Die vier Studienleiter haben sich dafür 20 andere Studien angeschaut und die Ergebnisse der 2.601 Teilnehmer genauestens und unter neuesten Gesichtspunkten analysiert. Zu den vielen untersuchten Aktivitäten in den Studien zählten Wasser trinken, die Aufnahme von Vitaminen, gesunde Ernährung sowie die Verringerung von sitzenden Tätigkeiten.

21 Tage widerlegt

Relativ rasch wurde klar: Die Angabe von 21 Tagen für die Etablierung von neuen Gewohnheiten ist an den Haaren herbeigezogen und laut der Studienergebnisse absolut nicht haltbar. Stattdessen zeigten sich durchaus überraschende andere Werte: Die untersuchten Teilnehmer benötigten im Schnitt 59 bis 66 Tage, um sich an eine Veränderung zu gewöhnen. In vereinzelten Fällen betrug die Dauer sogar knapp ein Jahr.

Der wohl wichtigste Aspekt dabei: Je einfacher die Bedingungen sind und je öfter man Dinge wiederholt, desto eher verankern sie sich im Gedächtnis und werden automatisiert. Routinen, die den Morgen betreffen, seien grundsätzlich einfacher, als jene am Abend. Eine Rolle spiele auch, ob man sich freiwillig dazu entschieden hat, Dinge zu verändern oder ob sie von der Umwelt vorgegeben wurden.

Insbesondere bei gesundheitlichen Veränderungen wie einer neuen Ernährungsweise oder einem neuen Fitness-Programm würden 21 Tage absolut nicht ausreichen, um die Motivation dauerhaft auf Stand zu halten. In der Studie heißt es dazu: »Für die Bildung von Gewohnheiten ist eine konsequente Praxis über mehrere Monate erforderlich.«

Carolin Chytrek
Autor
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