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(c) Jeff Mangione

Die schönsten Antiquitätengeschäfte in Wien

Wien
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Auf der Suche nach herausragenden antiken Schmuckstücken und Juwelen, Glaswaren und Mobiliar wird man in den Kollektionen ausgewählter Wiener Adressen immer mit einem glücklichen Händchen belohnt. Hier finden Tradition und Ästhetik zueinander.

Seien es nun Jugendstil-Schmuckstücke der Wiener Werkstätte oder kaiserliche Prunkstücke wie die Sisi-Sterne des Hofjuweliers A. E. Köchert: Wien gilt seit jeher als eine Hochburg der Juwelierskunst. Die Liebe zu herausragenden Schmuckstücken ist aber keine vergessene Tradition des 18. und 19. Jahrhunderts – auch heute noch weiß man Kostbarkeiten in der Donaumetropole zu schätzen. Das beweisen Wiener Stores, die ausgewählte Stücke der Vergangenheit und der Gegenwart sorgsam kuratieren.

Eklektische Kollektionen

Eine jener Adressen ist der Kunsthandel Schwab & Patzl in der Wiener Innenstadt. Hier finden Sammler:innen seit mehr als zwei Jahrzehnten Schmuck, Silber, Glas sowie historisches Mobiliar. Gegründet wurde das Geschäft im Jahr 2000 von Michael Schwab, einige Jahre später stieß Stefan Patzl hinzu. »Uns verbinden unsere Erziehung, das Interesse und die Liebe zu Kunst, Kultur und den schönen Dingen!«, erzählen die Antiquitätenhändler. Während sich Michael Schwab auf zeitgenössische Kunst konzentriert, liegt Stefan Patzls Schwerpunkt im Barock. »Wir bieten Gegenstände aus vier Jahrhunderten an: von barocken Wandappliken bis zu zeitgenössischem Design«, verrät Stefan Patzl. »Wir kaufen nur Dinge ein, die unseren persönlichen Qualitäts- und Geschmacksansprüchen entsprechen. Wir kaufen nie aus spekulativen Gründen.« Die eklektische Kollektion des Duos beinhaltet dadurch sowohl preiswerten Modeschmuck als auch Haute Joaillerie oder Mobiliar berühmter Manufakturen.

Ebenso facettenreich präsentieren sich die Sammlungen von Anne Pálffy: Die Kunsthistorikerin, die bereits für mehrere Auktionshäuser tätig war, kuratiert ihre Sammlungen seit etwa einem Jahrzehnt unter AP Jewellery. Diese präsentiert sie in exklusiven Ausstellungen einem erlesenen Personenkreis. »So wie jedes Schmuckstück ein Einzelstück ist, haben auch meine Kund:innen sehr individuelle Vorstellungen, was sie suchen«, berichtet Anne Pálffy. Trends spielen dabei durchaus eine Rolle. So fragt ihre Klientel derzeit vermehrt nach verspieltem, auffälligem Schmuck – wie großen Broschen oder aufwendig gefassten Cocktailringen (einzigartige Modelle finden Sie hier) – sowie Vintage-Preziosen aus der Zeit nach 1945. »Schmuckstücke, die man vor zwanzig Jahren noch eingeschmolzen hat, trägt man heute mit Stolz«, weiß die Kunsthistorikerin. Der Besuch der Ausstellungen von AP Jewellery ist mit persönlicher Einladung möglich, über eine E-Mail lässt sich eine solche erfragen.

Zwischen Tradition und Gegenwart

Wer hingegen ohne Termin in einen Antiquitätenstore »hereinspazieren« möchte, begibt sich in die Josefstädter Straße. Hier eröffnete 2021 Katharina Hussleins gleichnamiger Store, in dem neben hochwertigen Einzelstücken – von Vintage-Glas aus den Jahren 1860 bis 1960 über antiken Schmuck bis hin zu Tischobjekten – auch Hussleins eigene Serie TACTILES zu finden ist. Diese thematisiert den »Umgang mit Materialien im Kontext der Skulptur und deren heutiger Neudefinition«, erklärt die Kunsthistorikerin. »Die Serie besteht aus limitierten Editionen von Unikaten – darunter Werke wie ›Ribbons‹ von Liesl Raff (19+3AP) oder ›Katzenseide‹ von Arthur Arbesser

In ihrem Store vereint Katharina Husslein somit gelebte Kunst mit Tradition; zu finden gibt es ästhetische Vielfalt. »Meinem Auswahlprozess liegt eine Kombination aus einem spielerischen Materialumgang, ästhetischem Anspruch sowie Humor inne – oft bewegen sich die Objekte an der Grenze zum Kitsch, dem ›Ein bisschen zu viel‹ dem gewissen ›Augenzwinkern‹«. Auf der Suche nach einzigartigen Stücken zwischen Tradition und Trend stößt man zudem auf die Schmuckkollektionen der Designerin Nathalie von Hohenzollern (private Einblicke gibt es hier). Sie kreiert seit 2001 von der Natur inspirierte expressive Ringe, Halsketten und Armbänder sowie Ohrringe. Die neueste Onlinekollektion ihres Labels NVH Jewels ist eine Hommage an die Zeit der großen Wiener Bälle und der Traditionen des Adels; meist bezieht sie ihre Inspiration jedoch aus der Ferne. »Ich lasse mich von meinen südamerikanischen Wurzeln, der Leichtigkeit der Natur und den einheimischen Völkern inspirieren«, verrät sie. »Ein Schmuckstück sollte ein fortlaufender Teil des Körpers und der Persönlichkeit sein, eben einzigartig. Diese Dynamik zu erreichen, ist eine Kunst.«

Eine Kunst, die optisch wie inhaltlich ganz im Zeichen österreichischer Schmucktradition steht. Wiens Glanzzeiten sind also längst nicht vorbei. Wer sich mit edlen Preziosen, Perlen und Diamanten schmücken möchte, findet an mehreren Adressen der österreichischen Hauptstadt herausragende Antiquitäten – von gestern für morgen.

Erschienen in
THE JEWELRY EDITION 01/24

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Christina Horn
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