Warum man häufiger eine Kaffee-Pause einlegen sollte
Kein Morgen ohne Kaffee — viele Menschen benötigen die tägliche Portion Koffein für einen perfekten Start in den Tag. Und auch gesundheitlich spricht nichts dagegen, regelmäßig eine moderate Dosis zu sich zu nehmen. Trotzdem wird geraten, häufiger mal eine Kaffee-Pause einzulegen.
Rund 2,6 Tassen Kaffee trinken Österreicher:innen im Durchschnitt pro Tag, das sind hochgerechnet etwa 600 ml. Bleibt man diesen Mengen treu, besteht kaum ein signifikantes Risiko für die Gesundheit. Die tägliche Kaffee-Dosis kann dem Körper sogar helfen, in dem Wachmacher sind nämlich neben Koffein auch Ballaststoffe, Vitamine, Magnesium und Antioxidantien enthalten. Wie Studien bewiesen haben, wirkt sich Kaffee-Konsum positiv auf die Leber-Gesundheit aus und sorgt für eine höhere Knochenmineraldichte. Außerdem kurbelt das Getränk die Verdauung an und fördert die Konzentration. Kombiniert mit Zitrone kann Kaffee sogar Kopfschmerzen lindern.
Man sollte sich trotzdem davor hüten, die unbedenkliche Menge von 2-3 Tassen am Tag regelmäßig zu überschreiten.
Kaffee und seine Nebenwirkungen
Denn Kaffee kann auch Nebenwirkungen verursachen. Den enthaltenen Diterpenen (Naturstoffen) wird nachgesagt, den Cholesterinspiegel zu erhöhen, was auf Dauer Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann.
Außerdem gilt Koffein als Nervengift, das bestimmte Rezeptoren im Gehirn blockiert, da es fast baugleich ist wie das Molekül Adenosin. Die Atomgruppe ist normalerweise dafür verantwortlich, dass Dopamin und Noradrenalin ausgeschüttet werden und der Körper ermüdet. Sind die Dockingplätze aber von Koffein blockiert, können Dopamin und Noradrenalin im Blut immer weiter ansteigen. Das Problem: Weil der Körper sich an den Effekt gewöhnt und immer mehr Adenosin-Rezeptoren entstehen lässt, benötigt man immer höhere Dosen an Koffein, um die Wirkung aufrecht zu erhalten. Man wird süchtig.
Neben der indirekten Erhöhung von Dopamin und Noradrenalin ist Koffein dafür verantwortlich, dass der Spiegel des Stresshormons Cortisol steigt, was zu chronischem Stress führen kann. Die Folge können Heißhungerattacken und eine gehemmte Fettverbrennung sein. Zudem wird durch Koffein die Serotonin-Ausschüttung gehemmt, ein Hormon, das für das Glücksempfinden zuständig ist. Je weniger Serotonin ausgeschüttet wird, desto träger werden wir.
Koffein-Detox
Um den Körper nicht zu sehr an den Kaffeekonsum und damit einhergehend die zugeführte Koffein-Konzentration samt ihrer negativen Auswirkungen zu gewöhnen und eine Sucht vorzubeugen, bietet es sich an, regelmäßig Phasen des Kaffeeentzugs einzulegen.
Wer viel Kaffee trinkt, sollte die Menge schrittweise reduzieren und erst dann für einen gewissen Zeitraum gänzlich darauf verzichten. Möglich wäre zum Beispiel eine einwöchige Detox-Kur zu planen, die auf Wunsch verlängert werden kann.
Man sollte beachten, dass bei einem Kaffeeentzug (ähnlich wie bei Zucker- oder Drogenentzug) Entzugserscheinungen auftreten können. Kopfschmerzen, leichte Kreislaufbeschwerden und Unruhe an den ersten Detox-Tagen sind nicht ungewöhnlich und gehören zur Umstellung des Körpers dazu. Wer Kaffeeentzug ausprobiert, sollte aber stets einen Blick auf die Nebenwirkungen haben. Halten diese für einen längeren Zeitraum an, kann vorsichtshalber ein Arzt konsultiert werden.