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Waldbaden: so gut tut uns der Trend

Entspannung
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Gesundheit
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Waren Sie schon einmal »Waldbaden«? Was sich hinter dem Trend versteckt und welche Vorteile er für den menschlichen Körper und die Psyche bereithält, hat Happy Life recherchiert.

Das sanfte Rauschen, der sich im Wind leicht wippenden Baumkronen, die Sonne, die durch das Blätterdach hindurch blinzelt und fröhliches Vogelgezwitscher begrüßen uns, wenn wir den Wald betreten. Was sich sofort schön anfühlt, tut unserem gesamten Organismus gut und ist in mehreren Studien wissenschaftlich bewiesen. »Shinrin Yoku« ist japanisch und bedeutet übersetzt so viel wie »in den Wald eintauchen«. Die Praxis wird aktiv von Ärzt:innen in Japan verschrieben und sogar die Regierung empfiehlt es seine Bürger:innen. Bei uns hat sich der Begriff des Waldbadens durchgesetzt. Dass Natur heilend auf uns Menschen wirkt, wissen wir seit Jahrhunderten, der Wald spielt dabei eine ganz besondere Rolle.

Schon nach wenige Minuten im Wald profitiert unser gesamter Organismus von der Umgebung.

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Wie wirkt das Waldbaden auf unseren Körper?

Gehen wir im Wald spazieren, stellt sich in unserem Körper nach nur wenigen Minuten ein positiver Effekt ein. Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin, die für Depressionen, Herz-Kreislauf Erkrankungen und Übergewicht verantwortlich sein können, sinken deutlich. Unser Herz schlägt ruhiger und der Blutdruck sinkt. Ein Waldbad hilft uns dabei Anspannung und innere Unruhe abzustreifen. Mitverantwortlich dafür sind die Duftstoffe, die von den Bäumen ausgehen. Zum Schutz vor Hitze oder Schädlinge produzieren sie ätherische Öle, die über die Zweige und Nadeln ausströmen und wir beim Waldbaden über Lunge und Haut aufnehmen. Besonders fördernd für unsere Gesundheit gelten dabei »Terpene«, das sind aromatisch duftende Öle, die in Fichten-, Tannen und Kiefernnadeln vorkommen. Forschende in Japan fanden heraus, dass sich nach einem sechsstündigen Aufenthalt im Wald die Killerzellen im Blut der Probanden deutlich vermehrt haben. Diese Zellen erkennen und vernichten Krebszellen und von anderen Krankheitserregern befallene Zellen. In der Wissenschaft nennt man die heilsame Wirkung des Waldes den »Biophilia-Effekt«. In weiteren Studien ließ sich beweisen, dass ein Aufenthalt im Wald unsere Konzentrationsfähigkeit verbessert. Schüler:innen konnten sich nach einer Pause zwischen Bäumen besser konzentrieren. Gute Nachricht an alle Stadtmenschen: es muss kein ganzer Wald sein, um die positive Wirkung zu spüren, einzelne Bäume und kleinere Grünflächen reichen schon aus.

Wie funktioniert Waldbaden?

Im Grunde genommen, ist ein Waldbad ein Spaziergang durch den Wald. Achten Sie aber vielleicht darauf, langsam und achtsam zu gehen, die Gedanken aktiv wegzuschieben und sich voll und ganz auf die Umgebung einlassen. Beim japanischen Shinrin Yoku steht die bewusste Wahrnehmung der Bäume und der Natur an oberster Stelle. Yogapositionen und ein Umarmen der Stämme ist Teil der Praxis und soll das Erlebnis intensivieren. Ziel ist es, sich nicht nur im Wald aufzuhalten, sondern ganz in ihn eintauchen.

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