Vitamin D3: der Alleskönner
Sich öfter von der Sonne küssen zu lassen, bringt mehr als nur gesunde Bräune mit sich: Happy Life erklärt, warum Vitamin D so wichtig für unsere Gesundheit ist.
Zuallererst sollte klargestellt werden: Beim Vitamin D handelt es sich eigentlich um ein Hormon, das unser Körper selbst produziert: Es wird durch die Wärme der UVB-Strahlung in unseren Hautzellen gebildet und interagiert in weiterer Folge mit allen Zellen des Körpers. Das »Sonnenhormon« trägt zur Gesundheit von Knochen, Hirn, Haut, Augen und Lungen bei, schützt vor Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, stärkt die Muskeln und gilt als wahrer Stimmungsaufheller.
Ein unsichtbarer Vitamin D Mangel
Das Problem? Der Großteil der Österreicher:innen leidet an einem Vitamin-D-Mangel, wie eine neue Studie von Biogena ergab: Neun von zehn Erwachsenen sind nicht optimal versorgt, bei 48 Prozent ist der Spiegel so niedrig, dass erhebliche Gesundheitsrisiken bestehen. Die Symptome der Unterversorgung, etwa Infektanfälligkeit, Müdigkeit oder Verstimmung, sind jedoch vage. Priv.-Doz. DDr. Stefan Weisshaar, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Stoffwechsel, erklärt, was in unserem Körper geschieht, wenn ihm konstant zu wenig des Sonnenhormons zur Verfügung steht: »Da Vitamin D für die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm zuständig ist, ist der Kalziumspiegel im Blut reduziert. Der Körper merkt das und baut das nötige Kalzium stattdessen aus den Knochen ab, um den Spiegel konstant zu halten.« Dieser Prozess geht meist jahrelang unbemerkt vonstatten; besonders Frauen sind von der daraus resultierenden Osteoporose betroffen. Man vermutet zudem, dass der Mangel Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Herzerkrankungen begünstigen könnte. Uns stellt sich jetzt natürlich die Frage: Wie viel Sonnenhormon brauchen wir, um gesund zu bleiben? »Ein Spiegel ab 100 bis 150 nmol/l ist ideal, um von den präventiven Effekten des Vitamins D wirklich profitieren zu können«, weiß auch Michael Wäger, wissenschaftlicher Leiter von Biogena. Ob man diese Werte erreicht, zeigt eine Messung bei Hausärztin oder Hausarzt oder via Selbsttest-Kit.
Die richtige Dosis Sonne
Wer zu geringe Werte aufweist, sollte seinen Blick zunächst in Richtung Sonne richten: Sie produziert im Idealfall bis zu 90 Prozent des Sonnenvitamins im Körper! Die Faustregel lautet: 15 bis 30 Minuten pro Tag, je nach Hauttyp, Alter, Jahreszeit und Lage. Aber ohne Sonnencreme – denn diese blockiert die für uns so wichtigen UVB-Strahlen. Daneben können auch Lebensmittel wie fetter Fisch oder Wildpilze den Bedarf decken, leider aber nur zu zehn bis 20 Prozent, weshalb sich Supplements bewährt haben. Hier ist gut zu wissen, dass Kapseln und Tabletten mit der Nahrung eingenommen werden müssen, da Vitamin D fettlöslich ist; eine gute Alternative sind Tropfen, die Öl bereits als Trägermittel verwenden.
Die richtige Vitamin D3 Einnahme
Die Angst vor der Überdosierung ist übrigens nicht berechtigt: Bei normaler Einnahme – und wenn es keine Kontraindikation aufgrund von Medikamenten gibt – ist diese kaum möglich. Das erklärt DDr. Stefan Weisshaar so: »Für eine ›Vitamin-D-Vergiftung‹ müsste man die 100-fache Dosis verschreibungspflichtiger Präparate über mehrere Wochen einnehmen.« Bei einem wirklich schweren Mangel helfen laut dem Endokrinologen nur die Apothekenpräparate. Wie gut versorgt wir sind, ist entscheidend für unsere Gesundheit – die eigenen Werte messen zu lassen, ist also für jede:n von uns empfehlenswert. Und bis dahin verschreibt Happy Life: eine Extraportion Sonne.