Sie sind in vielen Stücken – meist in Hauptrollen – zu sehen. Was bedeutet Ihnen der Begriff Karriere?
Ein erfülltes Berufsleben als Schauspielerin mit keinen längeren Phasen der Arbeitslosigkeit zu haben ist schon eine Karriere. Einfach durchzuhalten, das ist Karriere.
Ärgert es Sie, dass man mit TV-Rollen meistens mehr Aufmerksamkeit lukriert als am Theater?
Nein, das habe ich mir längst abgewöhnt. Natürlich ist es oft ungerecht, aber es ist eben so. Film kann einem das Publikum und das Live-Erlebnis aber nie ersetzen.
Warum können sich so viele Schauspieler selbst in Filmen nicht anschauen?
Weil man ein anderes Bild von sich im Kopf hat. Man kann sich selbst auch nicht objektiv sehen – wie sollte das gehen? Da müsste man ja etwas in sich abdrehen können.
Zur Person: Sandra Cervik
Die Wienerin absolvierte eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau, ehe sie ihr Schauspielstudium abschloss. Zunächst mit TV-Serien bekannt geworden, ist sie seit 1999 Ensemblemitglied im Theater in der Josefstadt. Sie wurde mehrfach für den „Nestroy“ nominiert und 2017 zur Kammerschauspielerin ernannt.

Sandra Cervik: „Thomas Bernhard kommt nie aus der Mode“
Die Kammerschauspielerin feiert Donnerstagabend im Theater in der Josefstadt mit Thomas Bernhards "Der deutsche Mittagstisch" Premiere. Warum die politisch zugespitzte Farce aktueller denn je ist, erzählt sie im Gespräch mit der BÜHNE. Weiterlesen…