Inhalt

Im Vorfeld der Geschichte erlegt der Kaiser während einer Jagd eine Gazelle, die sich daraufhin verwandelt und sich als Tochter des Geisterkönigs Keikobald entpuppt. Die beiden verlieben sich ineinander und heiraten.

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Der Vater der Kaiserin, Geisterkönig Keikobad, prophezeit seiner Tochter jedoch folgendes: Innerhalb eines Jahres muss die Kaiserin ihren Schatten finden, sonst muss sie in die Geisterwelt zurückkehren und der Kaiser wird zu Stein verwandelt. Schließlich bleiben ihr nur mehr drei Tage Zeit.

Mit ihrer Amme macht sich die Kaiserin auf die Suche nach einem Schatten. Diesen hofft sie bei einem mittel- wie kinderlosem Paar, dem Färber Barak und seiner Frau, zu finden.

Die Amme versucht, der Färberin mit Versprechen auf Reichtum den Schatten der Kaiserin zu überlassen. Die Färberin willigt ein und somit auch der Tatsache, kinderlos zu bleiben. So stellt sie sich gegen den größten Wunsch Baraks, eine Familie zu gründen.

Barak und seine Frau trennen ihre Betten und distanzieren sich trotz ihrer weiteren bestehenden Liebe Stück für Stück voneinander.

Die Kaiserin erkennt, dass ihr eigenes Glück auf dem Unglück des Färberpaars aufbaut und entscheidet sich dagegen, das Lebenswasser zu trinken, das ihr den Schatten der Färberin verspricht.

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Ihre Selbstlosigkeit entpuppt sich als Schlüssel zur vollwertigen Menschwerdung: Indem sie ihre eigenen Wünsche hintenanstellt, zeigt sie Empathie für ihre Mitmenschen. So wird die Kaiserin zum Menschen und erhält ihren eigenen Schatten, der Kaiser wird von der Gefahr, zu Stein zu werden, erlöst.

Zum Schluss singen die (noch) ungeborenen Kinder im Chor.

Werkgeschichte

Richard Strauss komponierte die Oper, der Text stammt aus der Feder des Schriftstellers Hugo von Hofmannsthal. Dieser verwendet verschiedene Werke als Vorlage des Stückes, etwa die Goethes oder „Grimms Märchen“ sowie „Tausendundeine Nacht“. Hofmannsthals erste Ideen zur Geschichte lassen sich im Jahr 1911 datieren, wo Strauss und Hofmannsthal einen regen Briefwechsel führten, parallel an Text und Musik arbeiteten und sich gegenseitig inspirierten.

In den Briefen bezeichnete Strauss die Oper als „Sorgekind“, da sich die Arbeit daran in der Zeit des Weltkriegs als Herausforderung erwies.

Die Arbeit an „Die Frau ohne Schatten“ wurde 1917 abgeschlossen, erst zwei Jahre später kam es zur Uraufführung.

Aufführungsgeschichte

„Die Frau ohne Schatten“ wurde am 10. Oktober 1919 an der Wiener Staatsoper uraufgeführt. Erfolg stellte sich – auch nach weiteren Einstudierungen in Dresden, München und Berlin – für die Oper jedoch nur langsam ein. Die starke Symbolik und Metaphorik führten damals nicht selten zur Unverständlichkeit der Oper.

Richard Strauss bezeichnete sein Werk als „letzte romantische Oper“. Heute gehört sie zum fixen Bestandteil internationaler Spielpläne.

Zu den Spielterminen von „Die Frau ohne Schatten“!