Top of Anlegestellen: Sehnsuchtsplätze am See
Warum den Lifestyle in weiter Ferne suchen? Seengebiete bieten Topausblicke wie stilvolle Innenansichten. Und wer sie ansteuert, erfährt Entschleunigung pur. Wir haben für Sie die coolsten Anlegestellen an Österreichs Ufern und Umgebung aufgespürt.
Wasser ist Leben, heißt es. Leben am Wasser müsste so gesehen der Idealform des Daseins ziemlich nahe kommen. Oder nicht? Blickt man auf die zahlreichen Neobootshäuser und »Lakeside Lofts«, die rund um Österreichs Seen das Dasein erfreuen, kann man diesem Gedanken nur zustimmen. Wo einst schmucklose Holzgaragen für Kahn und Co. umspült wurden, warten heute architektonische Perlen in erster Reihe fußfrei. Sie repräsentieren einen angenehmen wie anspruchsvollen Lifestyle – und dieser steht für Erholung, Entschleunigung, aber auch für Exklusivität.
Header Bild: Außergewöhnlich ist der Blick auf den See, auf den Traunstein, auf die Teller und auf das Ambiente des früheren Boothauses und nun Restaurants. dastraunsee.at
Spritztour zum sUNSET
Beginnen wir in Kärnten. Im Seerestaurant »Hubert Wallner« etwa ist man schnell in der Relaxzone angekommen. Der Genuss von kulinarischer Raffinessen wird hier groß-geschrieben, umgeben vom Wohlgefühl des türkisfarbenen Wörthersees. Mit einem haus-eigenen Bootstaxi wird hier eine etwas andere Anreise zum Gourmetdinner geboten, wo Sterneküche mit Sonnenuntergang und magischem Glitzern am Wasser serviert wird. Ein paar Meter weiter biegt sich das Schilf sanft im Wind, eine Brise streift die Haut, schwimmende Enten suggerieren das kärntnerische Rosamunde-Pilcher-Idyll und kleine Boote schippern langsam zum Steg heran. Das »Bistro Südsee«, ebenfalls von Familie Wallner, punktet gar mit einer eigenen Marina mit Bootsanlegeplätzen, damit hungrige Sommerfrischler:innen bequem ihren Besuch aufnehmen können. Im Salzkammergut angekommen, steht beim Haubenlokal »Das Bootshaus« – einem wichtigen Bestandteil des »Traunsee«-Hotels, wo immerhin der Koch des Jahres 2023, Lukas Nagl, raffinierte Gerichte zaubert, das Stillen der »Seensucht« ganz oben: Ein Gourmetrestaurant, direkt auf einem Bootshaus gebaut – mit hellem Holz und sattem Blau des Sees, das beim Blick durch die Fensterfront zu bestaunen ist. Das verspricht die Website, und ist man erst persönlich vor Ort, wird es auch eingehalten. Essen und Wohnen am Wasser, die Zimmer mit Seeblick, optimiert mit einem See--Spa und direktem Seezugang – damit punktet das Hideaway im Salzkammergut seit Jahren.
Alles im Fluss
Naturnahe Ruhepole erleben gerade einen Boom, der uns länger begleiten wird, sagen Zukunftsforscher:innen wie Lifestyleexpert:innen. So auch Alexandra Hildebrandt, Autorin und Nachhaltigkeitsexpertin, die sich mit neuen und nachhaltigen Lifestylebedürfnissen rund um Wohnen und Reisen auseinandersetzt und damit, was dies für die Wirtschaft bedeutet: »Individualität als Megatrend ist längst auch in der Tourismusbranche angekommen: Viele Menschen wollen keinen Massentourismus mehr, sondern in Zeiten der Krise das Gefühl erleben, an einem Ort geborgen zu sein.« Die bekannte Trendforscherin Oona Horx-Strathern ist ebenso überzeugt davon, dass wir unser Leben immer stärker verbessern und vereinfachen wollen: »Der Trend geht weg von ›Wie viel Quadratmeter hat man?‹ hin zur Qualität.« Wir schaffen und bauen Plätze, die uns inspirieren und energetisieren sollen. An denen man arbeiten, leben oder Besonderes erleben will. »Die Atmosphäre solcher Orte soll das Gefühl vermitteln, unterwegs und zugleich angekommen zu sein«, fasst Hildebrandt zusammen. Gerade Häuser am oder im See widerspiegeln das »Go with the flow« perfekt. Ob Bootshäuser, Badehäuser, Sommerfrische-Hotspots, Hausboote oder Strandhäuser »sie ziehen all jene an, die das Draußensein und gleichzeitig auch einen ruhenden Pol, einen stabilen Ort in der Welt und in sich selbst suchen«, so Hildebrandt über die Magie der Seensucht-Andockstationen. Diese Anziehungskraft ist nicht nur vor Ort zu spüren, sondern auch auf der Plattform Instagram. Immer mehr Reisefreudige beginnen ihre Urlaubsplanung auf Social Media. Regionen, Hotels und
Restaurants werden nach »Instagrammability«, also nach ihrer optischen Attraktivität ausgewählt.
Badehaus im Bild
Um diesen Charme weiß auch das »Sallers Badehaus« am Chiemsee – eine begehrte Hochzeitslocation und damit prädestiniert für die Kamera. Auch das »Werzers Badehaus« in Kärnten rangiert als Topadresse für alle, die mit schönstem Seeblick nicht nur in den Hafen der Ehe schippern wollen. Das pittoreske Gebäude am Wörthersee ist seit jeher ein beliebtes Fotomotiv. Ende des 19. Jahrhundert als Schwimmschule für Erwachsene erbaut, steht es heute unter Denkmalschutz und wurde 2013 aufwendig renoviert. Der weiß getünchte Holzbau vereint nun Day Spa, Restaurant, Event Site und eine Sunset-Suite im ersten Stock. Egal, an welcher dieser Locations man gerade eintaucht: Die Kombination von Design und Genuss garantiert einen greifbar nahen Erholungswert. Denn gut erschlossene Seengebiete sind nicht nur Destinationen für pure Lebensfreude, sondern auch wahre Konzentrate an Kultur und Kulinarik.

Im Gourmetboot sitzen Ein Bootshaus ist die kleine Dependance des Haubenrestaurants »Loewenzahn« am Ufer des Weissensees. dasloewenzahn.at
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Mehr erleben Anfang 2023 brach das »-Badehaus« mit frischem Konzept und neuem Küchenchef zu innovativen Ufern auf. badehaus.werzers.at
© Heldentheater
Kaiserlich entspannen Das Vorarlberger Seehotel »Am Kaiserstrand« mit seinem beliebten Badehaus feiert 2023 Wiedereröffnung. kaiserstrand.at
© B. Klomfar Vienna
Am Sonnendeck Direkt am Wörthersee gelegen, bietet die Gourmetoase viel Gaumen- wie Augenschmaus – Bootstaxi inklusive. hubertwallner.com
© L. Kirchgasser
See you there! Seit 2017 steht im »Badehaus« ein Wintergarten mit Seeblick als Veranstaltungslocation parat, dazu ein Eventteam. sallers-badehaus.de
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