Healing Interiors: Räume, die Gesundheit fördern
Design kann mehr, als nur ästhetisch wirken: Healing Interiors nutzen Farben, Materialien, Licht und Akustik, um Wohlbefinden, Regeneration und Konzentration zu fördern. Ein Ansatz, der Architektur und Interior Design neu definiert und Gesundheit ins Zentrum rückt.
Das Zuhause wird zunehmend als aktiver Bestandteil der eigenen Gesundheit verstanden. Was wir sehen, hören, fühlen und riechen, beeinflusst unseren Körper und unsere Psyche unmittelbar. Healing Interiors, also heilende, gesundheitsfördernde Räume, greifen diese Erkenntnisse auf und gestalten Interieurs, die den Stress reduzieren, den Schlaf verbessern und die Resilienz im Alltag stärken. Besonders in Zeiten von Homeoffice, steigender Reizüberflutung und urbaner Verdichtung wächst das Bedürfnis nach Räumen, die Ausgleich schaffen. Innenarchitektur wird so zu einer Form von Prävention – mit gestalterischen Mitteln, die messbare Effekte auf Wohlbefinden und Gesundheit haben.
Elemente der Healing Interiors
Farben & Licht
- Farbpsychologie: Blau wirkt beruhigend, Grün fördert Ausgeglichenheit, Gelb stimuliert die Konzentration.
- Natürliches Licht: Tageslicht gilt als stärkster Taktgeber für unseren Biorhythmus. Große Fensterflächen, Oberlichter oder dynamische Lichtsysteme, die den Verlauf der Sonne imitieren, verbessern Schlafqualität und Stimmung.
Materialien & Haptik
- Naturmaterialien wie Holz, Leinen oder Ton regulieren das Raumklima und vermitteln Wärme.
- Strukturen, die sich haptisch angenehm anfühlen – z. B. geöltes Holz oder gewebte Stoffe – aktivieren die Sinne und schaffen Geborgenheit.
Akustik & Ruhe
- Textilien, Teppiche und Akustikpaneele dämpfen Lärm und reduzieren Stresslevel.
- Wasserobjekte oder Sound-Installationen können positiv auf die Herzfrequenz wirken.
Pflanzen & Biophilic Design
- Begrünte Wände, Zimmerpflanzen oder Indoor-Gärten verbessern nicht nur die Luftqualität, sondern fördern nachweislich die Konzentration und Kreativität.
- Biophilic Design – die Integration von Natur in Architektur – gilt als einer der wichtigsten Faktoren für Healing Interiors.
Wissenschaft trifft Design
Studien zeigen, dass bereits wenige Minuten Aufenthalt in einem »heilsamen« Raum messbare Effekte haben: Blutdruck und Cortisolwerte sinken, die Atmung verlangsamt sich. Diese Erkenntnisse fließen zunehmend in die Arbeit von Designer:innen und Architekt:innen ein – sei es bei Wohnhäusern, Hotels oder sogar Bürogebäuden.
Marken wie Artemide mit biodynamischen Lichtsystemen oder Interface mit biophilen Teppichdesigns zeigen, wie sich Wissenschaft in Produktdesign übersetzen lässt. Auch Spas, Retreats und Wellnesshotels arbeiten gezielt mit Healing Interiors, um ganzheitliche Regeneration zu ermöglichen.
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